Eine schwierige Zeit
Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim genehmigte Jahresabschluss 2004
Hildesheim (bph) 133,45 Mio. Euro betrug der Haushalt des Bistums Hildesheim im Haushaltsjahr 2004. Der entsprechende Bericht einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über den Jahresabschluss 2004 wurde bei der Sitzung des Diözesankirchensteuerrats am Samstag im Bischöflichen Generalvikariat vorgelegt, der Jahresabschluss selbst einstimmig genehmigt.
Damit war der Haushalt des Bistums um 2,24 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Ein Grund dafür ist die veränderte Zuordnung der Kirchensteuereinnahmen, die jetzt kaufmännisch richtig abgegrenzt wird. Für das Jahr 2004 ergab sich daraus eine einmalige höhere Einnahme. Problematisch beim vergangenen Haushaltsjahr waren die unerwartet stark zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen, wie Finanzdirektor Helmut Müller in seinem Rückblick darstellte. Tatsächlich sanken die Einnahmen durch Kirchensteuer von 110,75 Mio. Euro in 2003 um 4,61 Prozent auf 105,64 Mio. Euro. Damit werden nur noch rund 79,16 Prozent des Haushaltsvolumens durch Einnahmen aus der Kirchensteuer gedeckt. 2003 waren es 84,41 Prozent. Die Bilanz hätte noch schlechter ausgesehen, wenn nicht ein Unternehmer zur Katholischen Kirche übergetreten wäre. In allen Diözesen Deutschlands gingen die Kirchensteuereinnahmen im vergangenen Jahr nämlich um durchschnittlich rund sieben Prozent zurück.
Das Defizit des Bistums erhöhte sich von 2,12 Mio. Euro (2003) um 6,54 Mio Euro auf rund 8,66 Mio. Euro und konnte nur durch einen kräftigen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden. Diese Rücklagen betrugen Ende 2004 noch 10,48 Mio. Euro gegenüber 24,87 Mio. Euro im Jahre 2003. Neben dem Haushaltsdefizit verminderte sich die Allgemeine Rücklage vor allem noch durch eine Ausgleichszahlung wegen des Ausstiegs des Bistums aus der Trägerschft an der Katholischen Fachhochschule Norddeutschland.
Trotz dieser Zahlen sieht Finanzdirektor Müller Licht am Horizont. "In den letzten eineinhalb Jahren sind maßgebliche Entscheidungen getroffen worden, um den Haushalt des Bistums zu konsolidieren", berichtete Müller und erinnerte an die Strukturplanung "Eckpunkte 2020", die noch von Bischof Dr. Josef Homeyer verabschiedet worden waren. Dieser Sparplan zeigt nach Müllers Angaben bereits Früchte. "Im ersten Halbjahr 2005 sind die Personalkosten deutlich gesunken", so Müller.
Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2004 wurde vom Diözesankirchensteuerrat einstimmig angenommen. Ebenfalls ohne Gegenstimme gab das Gremium die Empfehlung, Prälat Karl Bernert zu entlasten, der als Ökonom die Jahresrechnung verantwortet.
Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums (als Vorsitzendem), Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.