"Eine hervorragende Wahl"

Bischof Norbert Trelle begrüßt die Wahl von Kardinal Reinhard Marx zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz

Auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Münster wurde am heutigen Mittwoch Kardinal Reinhard Marx (60), Erzbischof von München und Freising, zum neuen Vorsitzenden des Gremiums der 27 deutschen Diözesen gewählt. Marx folgt dem Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (75) nach.

 

 

 

 

“Ich freue mich von Herzen, dass mit Kardinal Marx ein überaus geschätzter Mitbruder und profilierter Kirchenvertreter zum neuen Vorsitzenden gewählt worden ist – eine hervorragende Wahl!” sagt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, der zugleich Stellvertretender Vorsitzender der DBK ist. “Kardinal Marx wird die Konferenz mit Weitblick und Klarheit leiten.”

Marx stehe für Kontinuität im Blick auf den unter Erzbischof Zollitsch und dessen Vorgänger, dem Mainzer Kardinal Karl Lehmann, eingeschlagenen Weg der deutschen Kirche. Als Fachmann in sozialethischen Fragen wird er der katholischen Kirche eine profilierte Stimme im gesellschaftlichen Diskurs geben. Durch seine Tätigkeit im engsten Beratergremium von Papst Franziskus hat er sich auch auf internationalem Parkett bewährt. Er sei daher der richtige Mann, um den Reformkurs von Papst Franziskus in Deutschland zu gestalten und darüber hinaus eigene Akzente zu setzen. “Ich erwarte, dass die Bischofskonferenz sich so intensiv wie bisher für die seelsorglichen Belange der Gläubigen einsetzt und ihre Positionen in noch ungelösten Fragen wie Ehe und Familie heute in der Weltkirche einbringt.” Marx werde auch neue Signale zum Wandel in der Kirche geben und auch in diesem Bereich seine Kompetenz als Sozialethiker einbringen.

Kardinal Reinhard Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke/Westfalen geboren. Er studierte in Paderborn, Paris, Münster und Bochum und wurde 1979 in Paderborn zum Priester geweiht. Von 1981 bis 1986 war Marx Geistlicher Rektor des Sozialinstituts Kommende des Erzbistums Paderborn mit Sitz in Dortmund; nach seiner Promotion führte er die Kommende von 1989 bis 1996 als Direktor.
1996 wurde Marx Weihbischof im Erzbistum Paderborn; 2001 wurde er zum Bischof von Trier ernannt. Im Jahr 2007 folgte die Ernennung zum Erzbischof von München und Freising, Anfang 2008 die Einführung in sein Amt. 2010 wurde Marx von Papst Benedikt XVI. zum Kardinal erhoben. Marx ist derzeit Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE). Papst Franziskus berief ihn 2013 als einzigen Deutschen in sein achtköpfiges engstes Beratergremium, das ihn bei der Leitung der Weltkirche und der Reform der römische Kurie unterstützen soll.

In der Deutschen Bischofskonferenz war Marx zuletzt Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen. Größere Bekanntheit erlangte Marx in der Gesellschaft unter anderem mit seinem Buch „Das Kapital. Ein Plädoyer für den Menschen“.

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch stand der Deutschen Bischofskonferenz seit 2008 vor. Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren war er im September 2013 von seinem Amt als Erzbischof der Erzdiözese Freiburg zurückgetreten. Papst Franziskus hatte entschieden, dass Zollitsch bis zum Ende seiner sechsjährigen Amtsperiode im März 2014 DBK-Vorsitzender bleibt.