Einander im Blick haben
Bischof Trelle feiert auf dem Platz von Hildesheimer Sintis Gottesdienst
Hildesheim (bph) Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr besuchte Bischof Norbert Trelle am Freitagnachmittag die Münchewiese in Hildesheim, wo 32 Sinti-Familien in einer kleinen Siedlung leben.
Vor einem Jahr entstand der gemeinsame Wunsch und jetzt wurde er in die Tat umgesetzt: Bischof Trelle und Diakon Wilfried Otto feierten mit den Sinti auf der Münchewiese Gottesdienst. Ein Wespennest neben der Kapelle verhinderte die ursprünglich geplanten Open-Air-Veranstaltung, so dass man in das Gemeinschaftshaus ausweichen musste. Jung und Alt nutzten die Gelegenheit, den Bischof einmal persönlich zu erleben. Das Maurice-Weiß-Ensemble begleitete mit Gitarrenmusik.
„Wir brauchen einen guten Blick füreinander“, sprach sich der Bischof gegen Scheu im Umgang miteinander aus. „Ihr gehört zu uns, mitten in dieser Stadt, mitten in dieser Kirche“, betonte er. Davon zeugte auch die Anwesenheit von Oberbürgermeister Kurt Machens und der Europaabgeordneten Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl, sowie des Hildesheimer Stadtdechanten Wolfgang Voges.
Quisthoudt-Rowohl unterschrieb zusammen mit Trelle am Ende der Feier einen Scheck der Bischöflichen Stiftung „Gemeinsam für das Leben“, dessen Beiratsvorsitzende sie ist. Die Summe von 6.000 Euro überreichte der Bischof an die Sinti, die damit bis Ende September die Restaurierung eines alten Reisewagen fertig stellen wollen. Eine Ausstellung des Wagens auf dem Hildesheimer Marktplatz ist geplant.
Bischof Trelle, in seiner Eigenschaft als Beauftragter der deutschen Bischofskonferenz für die Zigeunerseelsorge in der nächsten Woche auf einer Konferenz in München, versprach den Anwesenden, von seinen Eindrücken auf der Münchewiese zu sprechen: „Neben allen Vorträgen und klugen Reden ist doch das wichtigste der persönliche Kontakt.“