Ein Zeichen in der Zeit
Der Hildesheimer Dom wird bis 2015 saniert und umgestaltet
Hildesheim (bph) Der Hildesheimer Dom wird bis zum Bistumsjubiläum im Jahre 2015 für rund 20,1 Millionen Euro saniert und umgestaltet. Die angrenzende St. Antoniuskirche soll zum Dom-Museum umgebaut werden. Das gab Bischof Norbert Trelle nach der Zustimmung der entscheidenden Gremien am Montag bekannt.
Seit dem Wiederaufbau des Doms in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Bischofskirche nicht verändert und auch nicht renoviert. Außerdem entspricht die bauliche Anlage nicht mehr den zeitgemäßen liturgischen und ästhetischen Vorstellungen. Die Pläne des Architekten Prof. Johannes Schilling aus Köln sehen daher vor, den Dom gründlich zu sanieren, die Gebäudetechnik zu erneuern und einen angemessenen Brandschutz zu gewährleisten. Außerdem wird das Dach des Domes erneuert und eine neue Lautsprecheranlage installiert.
Darüber hinaus will das Domkapitel als Bauherr unter anderem die Bernwardtüren nach innen versetzen, um sie so besser vor Witterungseinflüssen zu schützen. Die Orgelempore wird durch eine frei tragende Konstruktion ersetzt und die Treppenanlage im Nordquerschiff abgerissen. Der Fußboden im Dom soll auf das ursprüngliche Niveau abgesenkt und ein neuer Zugang zur Krypta geschaffen werden. Dadurch entsteht Platz für eine Grablege der verstorbenen Bischöfe. Abgesenkt wird zudem der Altarraum. Der Hezilo-Leuchter kehrt an seinen ursprünglichen Ort in die Mitte des Domes zurück, dafür kommt der Azelin-Leuchter, der zur Zeit noch in der St. Antoniuskirche hängt, in den Chorraum.
Das Dom-Museum wird in die St. Antonius-Kirche verlegt, die dafür umgebaut wird. Auf der deutlich größeren Ausstellungsfläche können die wertvollen Exponate, die zum UNESCO-Welterbe der Menschheit gehören, dann endlich angemessen präsentiert werden.
Die Sanierung und Umgestaltung des Doms sowie der Umbau der St. Antoniuskirche werden voraussichtlich rund 20,1 Millionen Euro kosten. 7,2 Millionen Euro kann das Bistum aus Eigenmitteln aufbringen. Die restlichen 12,9 Millionen Euro erhofft sich die Diözese von großen Geldgebern wie der Europäischen Union, dem Land Niedersachsen und verschiedenen Stiftungen und Hilfswerken. Natürlich ist das Bistum auch auf Einzelspenden angewiesen. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Jahre 2010. Die Bauzeit wird bei drei bis vier Jahren liegen. Bis zum 1200. Geburtstag des Bistums im Jahre 2015 müssen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Vorplanungen zur Sanierung des Doms reichen viele Jahre zurück. Seit 2002 wurde dafür ein Konzept erarbeitet. Im Jahre 2005 hat das Domkapitel, das Hausherr und damit auch Bauherr des Doms ist, einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den Prof. Johannes Schilling aus Köln gewann. Sein modular angelegter Plan sah auch den Um- beziehungsweise Neubau des Joseph-Godehard-Hauses, der Domschule sowie eines Domforums vor. Auf Bitten des Domkapitels hat Prof. Schilling diese Pläne auf Renovierung und Umgestaltung von Dom und Dom-Museum beschränkt. Das Domkapitel und der Vermögensverwaltungsrat des Bistums haben den aktuellen Plänen vor wenigen Tagen zugestimmt.