Ein Ort zum sozialen Lernen
Bischof Norbert Trelle weiht neue Mensa an St.-Ursula-Schule in Duderstadt ein
Sie soll nicht nur ein Raum zum Essen, sondern auch sozialer Lernort und Herzstück des neuen Veranstaltungszentrums der Schule sein: die neue Mensa an der Integrierten Gesamtschule St.-Ursula-Schule in Duderstadt. Bischof Norbert Trelle weihte heute nach einem Open-Air-Gottesdienst die drei Speiseräume mit 150 Sitzplätzen und Küche ein.
An der St.-Ursula-Schule in Duderstadt hat man schon eine neue Übersetzung für das Wort „Mensa“ gefunden: Es lässt sich buchstabieren als Abkürzung für „Mittagessen nach St. Ursula-Art“, überlegte Schulleiter Ingo Bickel heute bei der Einweihung der neuen Schulmensa. Vor drei Jahren wurde aus der bisherigen Haupt- und Realschule eine Integrierte Gesamtschule in Trägerschaft des Bistums Hildesheim. Das bedeutet auch: An drei Tagen in der Woche steht Nachmittagsunterricht auf dem Plan. Jetzt können sich die Schülerinnen und Schüler in der Mittagspause nicht nur mit einem gesunden Essen stärken, sondern auch außerhalb der Unterrichtsräume ein Stück Schulleben miteinander gestalten.
Bischof Trelle lobte das Engagement von Lehrern und Eltern für die Einrichtung der Mensa. „Sie haben uns nicht nur in den Ohren gelegen, sondern vor allem auch am Herzen“, sagte er augenzwinkernd. Im Gottesdienst brachten die Schülerinnen und Schüler auf den Punkt, was sie sich von der Mensa erhoffen: Sie wollen hier nicht einfach das Essen herunterschlingen, sondern mit Freunden quatschen, Mitschüler aus anderen Klassenstufen kennen lernen und unbekannte Gerichte ausprobieren. „Die Mensa soll ein sozialer Lernort sein“, wünscht sich Schulrat Winfried Deister. Schulleiter Ingo Bickel freut sich darauf, dass in den Räumen, die mit der gegenüber liegenden Aula ein neues Zentrum bilden, künftig auch Veranstaltungen der katholischen Kirche stattfinden können.
Der Architekt Gregor Bringmann hat seinen Entwurf ganz auf den mehr als 100 Jahre alten Fliesenboden abgestimmt. Das ornamentale Muster der Fliesen hat die Farben Grün, Blau und Gelb vorgegeben, die in der Gestaltung vorherrschen. Bringmann stand vor der Herausforderung, vierzig Zentimeter dicke, tragende Wände zu durchbrechen. Um die Stabilität zu gewährleisten, wurden Haltebrücken an den Durchbruchstellen eingezogen. Rund eine halbe Million Euro hat der Umbau gekostet, die das Bistum Hildesheim trägt. Jetzt soll noch eine neue Zufahrt geschaffen werden, damit das Essen nicht über den Schulhof angeliefert werden muss. Die Schule hat einen Caterer in Thüringen gewonnen, der das Essen frisch zubereitet und innerhalb von einer Viertelstunde liefert.
Ingo Bickel möchte sicherstellen, dass zumindest die fünften und sechsten Klassen geschlossen am Mensaessen teilnehmen. „Eine Tischgemeinschaft zu pflegen ist etwas zutiefst christliches“; kommentiert der Schulleiter. „Leider gibt es in den Familien immer weniger Zeit dafür.“