Ein Ort der verdichteten Zeit
Bischof Norbert Trelle besuchte die Medizinische Hochschule Hannover
Hildesheim/Hannover (bph) Zu einem Informationsbesuch kam der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Dienstagnachmittag in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH). Dort besuchte er nicht nur die katholischen Seelsorger, sondern überzeugte sich auch von der Leistungsfähigkeit des renommierten Krankenhauses.
42 Jahre ist die MHH nun alt und „erfolgreicher denn je“, nach den Worten von MHH-Präsident Prof. Dr. Dieter Bitter-Suermann. Der Mediziner gab dem hohen Gast aus Hildesheim einen umfangreichen Einblick in die Struktur des Hauses. So erfuhr Trelle, dass die MHH als eines der wenigen Krankenhäuser Deutschlands nicht nur eine medizinische Maximalversorgung, sondern sogar „Supramaximalversorgung“ bietet, „alles, was man überhaupt tun kann“, wie Bitter-Suermann sagte. Mit seinen Schwerpunkten Transplantationsmedizin, Biomedizintechnik und Infektiologie ist die MHH auch für private Unternehmen interessant. Rund 60 Millionen Euro an Drittmitteln konnte das Haus daher im vergangenen Jahr einwerben.
Die Professoren Dr. Arnold Ganser und Dr. Christopher Baum gaben dem Bischof und seinen Begleitern dann noch eine kurze Einführung in ihr Fachgebiet – Bluterkrankungen und Leukämie – bevor der Bischof eine der Transplantationsstationen besuchte und sich von Oberärztin Dr. Thela Wernstedt die palliativmedizinische Versorgung der MHH-Patienten erklären ließ.
Natürlich durfte auch ein Besuch in der Klinikkapelle und bei den katholischen Seelsorgern Monika Rudolph und Andreas Vietgen nicht fehlen. Beruhigt erfuhr Trelle, dass in der MHH auch für das seelische Wohl der Patienten gesorgt ist und versprach einen baldigen Ersatz für den bisherigen Priester an der MHH.
Bischof Norbert Trelle zeigte sich tief beeindruckt von seinem Besuch in der MHH. Er selbst sei früher ein Viertel Jahr krank gewesen und habe Krankenhäuser als „Orte der verdichteten Zeit“ kennen gelernt, erzählte Trelle, wo die letzten Fragen des Lebens sich drängender stellen als anderswo. Um so erfreuter ist der Bischof nach eigenen Aussagen darüber, dass neben der medizinischen Supramaximalversorgung an der MHH auch ethische Fragen nicht zu kurz kommen, wie sie in den Vorträgen von Ganser und Baum angerissen wurden. Allen Patientinnen und Mitarbeitern der MHH erteilte der Bischof dann seinen Segen.
Der Informationsbesuch des Bischofs war von Prof. Dr. Arnold Ganser organisiert worden, der den Bischof in Hannover beim Eröffnungsgottesdienst zum Sommersemester kennen gelernt hatte.