Ein Leben in Fülle soll gelingen
Große Wallfahrt in Germershausen mit Bischof Joachim Wanke
© bph/Fricke
Über 5000 Pilger pilgerten in diesem Jahr im Rahmen der großen Wallfahrt in Germershausen am 7. Juli 2013 zum Gnadenbild "Maria in der Wiese.
„Kirche beWEgt sich, im Jahr des Glaubens“: Das war das Leitwort der Großen Germershäuser Wallfahrt. Ein Motto, das lockte: Über 5000 Pilger konnte der Duderstädter Propst Bernd Galluschke begrüßen.
Hauptzelebrant des Wallfahrtsgottesdienstes war der emeritierte Bischof Joachim Wanke aus Erfurt. In seiner Predigt nahm er das Leitwort der Wallfahrt auf. Der 72-Jährige, der ins Breslau geboren wurde, lud dazu ein, sich am Marienwallfahrtsort mit Maria gemeinsam von Gott anschauen zu lassen. Gerade der Lobgesang Mariens, das Magnifikat, zeige auf, welche Veränderungen unter Gottes Blick möglich sind. In der heutigen Welt sei alles auf schnelle Erfüllung und Sättigung ausgerichtet: „Bilder aus der Werbung vermitteln, dass man jung, dynamisch und leistungsstark sein soll.“ Alt, schwach und krank zu sein, werde jedoch häufig ausgeblendet. „Der Blick, der von Gott her auf unser Leben fällt, weitet jedoch unsere Perspektive auch auf Schatten“, betonte Wanke, der selbst als bischöflichen Wahlspruch „Den Spuren Christi folgen“ gewählt hat.
Leid und Sterben gehörten zum Leben dazu: „Selbstbewusstsein und Kräfte der Selbstbejahung wachsen, wenn wir uns von Gott anschauen lassen.“ Auch sei gerade im Magnifikat ein Grundton der Freude zu spüren, eine freudige Zuversicht. „Gott will, dass dein Leben in Fülle gelingt“, fasste Wanke diesen Zuspruch zusammen.
Joachim Wanke (Jahrgang 1941) wurde 1966 zum Priester und im November 1980 zum Bischof geweiht. Am 17. Januar 1981 wurde er zum Apostolischen Administrator des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen ernannt. 1994 wurde Wanke im Zuge der Neugründung des Bistums Erfurt Diözesanbischof. Im Oktober 2012 bat er den amtierenden Papst Benedikt XVI. aus gesundheitlichen Gründen um seinen vorzeigen Rücktritt.
Die Große Germershäuser Wallfahrt gilt dem Gnadenbild „Maria in der Wiese“, einer sitzenden Madonna aus Holz. Entstanden ist die Figur vermutlich Mitte des 15. Jahrhunderts. Die erste Wallfahrt ist bezeugt für das Jahr 1678. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juli finden sich Tausende zur „Großen Wallfahrt“ ein.