Ein Leben für die Kunst: „Paul König: Rückblick 1955-2015“
Werke des Grafikers und Kirchenkünstlers Paul König in Hildesheim zu sehen
„Paul König: Rückblick 1955-2015“ – so lautet der Titel einer Retrospektive, mit der die Ausstellungssaison in der Hildesheimer Galerie im Stammelbach-Speicher eröffnet wird. Der Künstler war dem Bistum Hildesheim eng verbunden.
Die Ausstellung, die am 13. März eröffnet wird, gibt einen umfassenden Einblick in das Lebenswerk Königs, der im vergangenen Jahr verstorben ist. Sie zeigt vor allem Werke freier Grafik aus sechs Jahrzehnten, die nicht nur ein Bild von dem Künstler und seiner Entwicklung, sondern zugleich Bilder der Zeit vermitteln.
König wurde 1932 in Tübingen geboren, ist in Ravensburg aufgewachsen und studierte Anfang der fünfziger Jahre an der Akademie Stuttgart. Schon früh machte er sowohl im Feld der freien wie der angewandten Kunst auf sich aufmerksam: 1956 erhielt er den Kunstpreis der Jugend Baden-Württemberg und nahm bereits im Alter von 24 Jahren gemeinsam mit Otto Dix, HAP Grieshaber, Erich Heckel, Alfred Lörcher, Max Ackermann und Karl Rössing an Landesausstellungen teil.
Später folgten Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Athen, Budapest, Brüssel, New York, Rom, Wilna, Bremen, Freiburg, Mannheim, Stuttgart und weiteren Städten in Deutschland. Seit den sechziger Jahren wurden zahlreiche seiner Arbeiten unter den „Besten Deutschen Buchumschlägen“ und den „Besten Deutschen Plakaten“ geführt.
Mit der Lehrtätigkeit im Bereich Grafik-Design eröffnete sich Paul König ein weiteres Betätigungsfeld, dem er über 40 Jahre treu blieb – zunächst als Leiter an der Freien Kunstschule Stuttgart, ab 1960 an der heutigen HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen.
Der Katholik König wohnte seit 1960 in Hildesheim und engagierte sich über Jahrzehnte im Kirchenvorstand von St. Mauritius. Nachdem er 1969 die Inneneinrichtung der Kirche „Guter Hirt“ in Hildesheim konzipiert hatte, folgten Entwürfe für Fenster und Inneneinrichtungen von über 50 Kirchen vor allem im norddeutschen Raum sowie von Wandbildern in öffentlichen Gebäuden.
Von 1972 bis 2001 war er Mitglied der Kirchenkunstkommission der Diözese Hildesheim sowie Mitglied der Kunstkommission der Stadt Hildesheim. Darüber hinaus engagierte er sich 14 Jahre lang als Vorsitzender des Bundes Bildender Künstler und als Mitinitiator der Galerie im Stammelbach-Speicher, in der nun seine Werke zu sehen sind.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 13. März, um 11.00 Uhr eröffnet und ist bis zum 10. April zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Der Stammelbach-Speicher ist jeweils samstags und sonntags zwischen 11.00 und 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.