Ein Kreuz über Asse und Schacht Konrad
Bistum Hildesheim setzt sich mit einem ökumenischen Kreuzweg für die Schöpfung ein
Hildesheim (bph) Mit einem ökumenischen Kreuzweg verbindet das Bistum Hildesheim die Schachtanlage Asse II und Schacht Konrad bei Salzgitter. Beide sind im Zusammenhang mit der Endlagerung atomarer Abfälle in den Schlagzeilen. An fünf Sonntagen der Fastenzeit vom 21. Februar bis 21. März wollen die Teilnehmer des Kreuzwegs symbolisch beide Orte miteinander verbinden und haben dazu prominente Redner eingeladen. Die Veranstaltungen unter dem Motto „Gottes Schöpfung bewahren, damit alle leben können“ beginnen jeweils um 15 Uhr.
Am 21. Februar treffen sich die Teilnehmer an der Asse-Infostelle und wandern von dort zur St. Barbara-Kirche in Wittmar. Dr. Werner Schreer, Generalvikar des Bistums, wird dort eine kurze Predigt halten zum Thema „Die Lasten unseres Lebensstils tragen“. Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Wolfenbüttel haben die zweite Veranstaltung am 28. Februar vorbereitet, die in der Thomas-Kirche in Wolfenbüttel beginnt und zur Petruskirche in Wolfenbüttel führt. Die Jugendlichen wollen „Die Erde für folgende Generationen bewahren“.
Von der St. Bernward-Kirche in Salzgitter-Thiede zieht der Kreuzweg am 7. März zur Beddinger Petruskirche. Unterwegs ist eine Station am VW-Werk vorgesehen. Prof. Dr. Friedrich Weber, Bischof der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, spricht zum Thema „Mit den Folgen des Klimawandels umgehen.“ Gleich zwei prominente Prediger haben sich am 14. März angesagt, wenn sich die Teilnehmer von der St. Johanneskirche in Salzgitter-Lebenstedt über das Bundesamt für Strahlenschutz zur Michaelskirche bewegen. Prof. Dr. Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks „Misereor“ und der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel wollen „Die politische Verantwortung neu bedenken“.
Die letzte Etappe zieht sich am 21. März von der Josephskirche in Salzgitter-Lebenstedt zum Schacht Konrad. Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, möchte in seinem Beitrag nicht länger „Die Kreuzigung der Schöpfung mit ansehen“.
Sämtliche Etappen beginnen zunächst mit einer kurzen Einführung. Dann wandern die Teilnehmer mit einem Kreuz vorweg zum Etappenziel, wo der prominente Redner zum jeweiligen Thema spricht. Ein Shuttle-Service ist eingerichtet, der die Wanderer zum jeweiligen Ausgangspunkt zurück fährt. Dieser Kreuzweg ist eine Initiative des Bistums Hildesheim in Kooperation mit katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden aus der Region Wolfenbüttel und Salzgitter. Auch das katholische Hilfswerk „Misereor“ beteiligt sich daran.
Mit dieser Aktion will das Bistum Hildesheim „besonders den Menschen nahe sein, die ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder gefährdet sehen“, heißt es in einem gemeinsamen Brief, den Dietmar Müßig von der Diözesanstelle Weltkirche des Bistums, Pfarrer Matthias Eggers aus Wolfenbüttel und der Umweltbeauftragte des Bistums, Ansgar Holzknecht, unterschrieben haben. Das ungelöste Problem der atomaren Endlagerung mache deutlich, wie unbedacht die Menschen in den vergangenen Dekaden gelebt und gewirtschaftet haben, schreiben die Herren und rufen dazu auf, sich gemeinsam „dieser unserer Verantwortung für Gottes Schöpfung“ zu stellen.