Ein halbes Jahrhundert Gotteshaus
Die Kirche „St. Nikolaus“ in Bremerhaven-Wulsdorf wird geschlossen
Hildesheim/Bremerhaven (bph) Die Kirche „St. Nikolaus” in Bremerhaven-Wulsdorf wird kurz nach ihrem 50. Geburtstag profaniert und verliert damit ihre Funktion als Ort für Gottesdienste. Das hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle entschieden. Der Bischof selbst wird den Profanierungsgottesdienst am Samstag, 27. Februar, um 17 Uhr leiten.
Die Kirche „St. Nikolaus“ ist eine Filialkirche der Katholischen Pfarrgemeinde Hl. Herz Jesu in Bremerhaven-Geestemünde, zu der auch noch die Filialkirche St. Johannes der Täufer in Loxstedt gehört. Sie wurde 1959 erbaut und die Gläubigen feierten im September letzten Jahres das 50. Kirchweihjubiläum des Gotteshauses. Bischof Norbert Trelle hat diese Kirche im September 2009 bei der „Einstufung der Pfarrkirchen und Filialkirchen im Bistum Hildesheim“ nach Anhörung des Priesterrates zur Schließung vorgesehen. Hintergrund war, dass die Bevölkerung im Raum Bremerhaven-Geestemünde, Wulsdorf und Loxstedt in den vergangenen 20 Jahren gesunken ist und auch in Zukunft zurück gehen wird. Entsprechend sinkt auch die Zahl der Katholiken in der Pfarrgemeinde. Die Zahl der Gottesdienstbesucher in der Kirche St. Nikolaus ist zwar seit 1988 bis heute ziemlich konstant geblieben, allerdings auf dem sehr niedrigen Niveau von fünf Prozent. Für die neue Pfarrgemeinde, die im Jahr 2006 aus den drei bisherigen Pfarrgemeinden Hl. Herz Jesu in Bremerhaven-Geestemünde, St. Nikolaus in Bremerhaven-Wulsdorf und St. Johannes der Täufer in Loxstedt errichtet wurde, steht nach dem aktuellen Stellenplan des Bistums Hildesheim nur noch ein Priester zur Verfügung. Bei einer Untersuchung der Abteilung Immobilien des Bischöflichen Generalvikariates hat sich zudem gezeigt, dass für die Kirche St. Nikolaus in Bremerhaven-Wulsdorf ein Instandhaltungsrückstau in Höhe von fast 500.000 Euro besteht.
Der Weg zur nächstgelegenen Pfarrkirche Hl. Herz Jesu in Bremerhaven-Geestemünde beträgt nur 3,2 Kilometer. Das ist nicht vergleichbar mit den langen Wegen, die andere Gläubige in den ausgedehnten ländlichen Diasporagebieten des Bistums zurück legen müssen. Der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat der Pfarrgemeinde Hl. Herz Jesu in Bremerhaven-Geestemünde und der Dekanatspastoralrat des Dekanates Bremerhaven haben daher der Schließung von St. Nikolaus zugestimmt, „mit Bedauern, Trauer, aber auch Einsicht“, wie sie selbst schrieben.
Die Kirche St. Nikolaus und das dazu gehörende Grundstück gehören der Pfarrgemeinde Herz Jesu. Die Pfarrgemeinde hat entschieden, das Kirchengebäude nach der Profanierung abreißen zu lassen und nach Investoren für das Grundstück zu suchen.
Die Kirche St. Nikolaus in Bremerhaven-Wulsdorf ist die 26. Kirche, die seit 2003 im Bistum Hildesheim profaniert wurde.