Ein Dialog-Experte geht
Ökumenereferent Dr. Andreas Renz verlässt das Bistum Hildesheim
Hildesheim (bph) Dr. Andreas Renz (36), Referent für Kontakte zu den Weltreligionen im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim, wurde am Donnerstagabend verabschiedet. Renz übernimmt eine Stelle als Referent im Referat Ökumene und interreligiöser Dialog am Erzbischöflichen Ordinariat München-Freising.
Der Empfang zum Abschied des Ökumeneexperten zeigte noch einmal, wie bekannt und auch beliebt Renz bei den Vertretern anderer Konfessionen und Religionen war. Für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) im Land Niedersachsen lobte die Vorsitzende Christine Kimmich, Pastorin in Leer, das „große Wissen und Engagement“ und die „zukunftsweisenden Ideen“ von Andreas Renz. Ihr Grußwort schloss sie mit sehr persönlichen Worten: „Wir sind traurig, dass Du gehst. Du wirst uns fehlen!“ Seine Freundlichkeit, aber auch sein Lachern habe Eindruck gemacht.
Verschiedene Vertreter des Islam würdigten das große Fachwissen des Theologen Renz. Er sei so oft bei ihnen zu Gast gewesen und habe sich so kundig gezeigt, dass immer wieder gefragt wurde: „Ist er eigentlich Moslem?“ – so erzählte ein Vertreter der moslemischen Gemeinde unter dem Gelächter der Gäste. Zugleich betonte er, wie wichtig Renz in der Vergangenheit war, wenn es darum ging, Irritationen zwischen beiden Religionen auszuräumen. Sowohl im Kopftuchstreit als auch nach der Rede von Papst Benedikt XVI. hatte Renz deutlich Stellung bezogen und vermittelnd gewirkt.
Dr. Andreas Renz bedankte sich in einer kurzen Rede für die große Anteilnahme an diesem „Übergang eines Lebensabschnitts“. Er freue sich auf seine neue Aufgabe in München, so der Ökumene- und Islamexperte, wisse aber auch, was er in Hildesheim verliere. Er habe hier viel Anerkennung und Respekt bekommen. Besonderen Dank schulde er dem emeritierten Bischof Dr. Josef Homeyer, der ihm vor fünf Jahren, direkt nach seinem Studium, das Vertrauen geschenkt habe.
Dr. Andreas Renz stammt aus der Oberpfalz und studierte Theologie und Religionswissenschaft in Regensburg und Bamberg. Diese Studien schloss er 1997 mit dem Diplom beziehungsweise Magister ab und promovierte danach in Bamberg. 2001 kam Dr. Andreas Renz nach Hildesheim. Der angesehene Experte ist Autor und Herausgeber verschiedener Bücher zum Verhältnis von Christentum und Islam.
Die Wiederbesetzung dieser Stelle im Bistum Hildesheim ist nach Auskunft von Generalvikar Dr. Werner Schreer noch offen. Man werde sich aber um eine baldige Lösung bemühen, so Schreer.