Ehre sei Gott – und Friede den Menschen
Bischof Norbert Trelle warnt in seiner Weihnachtspredigt davor, selber Gott spielen zu wollen
Wer aus eigenen Kräften in dieser Welt das Paradies herstellen will, macht aus ihr eine Hölle“, sagte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle in seiner Weihnachtspredigt. Im Gottesdienst der Christnacht in der Hildesheimer Basilika St. Godehard mahnte Trelle, Gott wieder den Vorrang zu geben.
„Der Friede auf dieser Erde hängt davon ab, dass zunächst Gott die Ehre gegeben wird“, sagte der Bischof mit Blick auf das Lied der Engel, mit dem sie den Hirten auf den Feldern von Bethlehem die Geburt Jesu verkündet haben. Erst nach dem „Gloria in excelsis Deo – Ehre sei Gott in der Höhe“ sei darin die Rede vom Frieden auf Erden.
Der große Irrtum vieler Menschen sei es, zu glauben, man könne Himmel und Erde trennen. Trotz Hände falten und zum Himmel schauen, sei es möglich, sich auf die Erde zu konzentrieren und zuzupacken. Aber: „Gott die Ehre geben heißt sich vor der Versuchung in Acht nehmen, selber Gott spielen zu wollen“, so Trelle. Konkret bedeute es anzuerkennen, dass Gott den Menschen die Welt als Aufgabe anvertraut habe: „Uns gehört die Welt nicht. Wir sind dem Herrn Rechenschaft schuldig, wie wir unseren Auftrag erfüllen und was wir mit unseren Talenten gemacht haben.“
Der Bischof forderte die Gläubigen auf, mit ihrem ganzen Leben einzustimmen in das Lied von Gottes Ehre und dem Frieden in der Welt. Dafür sei Jesus Christus Mensch geworden: „Er ist der Weg, den wir gehen, die Wahrheit, die wir erkennen und das Leben, das wir empfangen sollen.“
Die Predigt im Volltext (pdf, 73kb)