Dr. Theo Lemmer ist tot
Langjähriger Chefredakteur der „KirchenZeitung für das Bistum Hildesheim“ starb am Samstag
Hildesheim (bph) Dr. Theo Lemmer (73), langjähriger Chefredakteur der „KirchenZeitung für das Bistum Hildesheim“ ist tot. Der promovierte Germanist starb am vergangenen Samstag in Hildesheim.
Dr. Theo Lemmer stammte aus Bottrop und war ein echtes Kind des Ruhrgebiets: Sein Vater war Steiger im Steinkohlenbergbau, er selber hat in seinen Semesterferien „im Pütt“ gearbeitet. Nach dem Abitur am Bottroper Gymnasium studierte Lemmer in Freiburg Musik und in Fribourg/Schweiz Germanistik. Er war ein Mann der Kirche, geboren am Fest des Hl. Bernward und zwei Mal beruflich im Dienst eines Bistums tätig: in Münster als Referent für Jugendbildung, in Aachen als Leiter der bischöflichen Pressestelle. Aber beide Male zog es ihn wieder zum Zeitungsjournalismus: Von Münster ging er als junger Mann nach Dortmund zu den Ruhrnachrichten und übernahm dort nach etlichen Stationen im Ruhrgebiet die Kulturredaktion. 1969 trat er in die Redaktion des Rheinischen Merkur ein. Nach den Aachener Jahren seit 1972 folgte er einem Ruf aus dem Bistum Hildesheim und übernahm 1978 als Chefredakteur die Redaktion der Kirchenzeitung bis zu seinem Ruhestand im November 1996. Für seine Verdienste um die katholische Publizistik verlieh ihm Papst Johannes Paul II 1996 den Gregoriusorden.
Dr. Theo Lemmer hat die „KirchenZeitung“ nachhaltig geprägt. In der Sache zeigte er sich kompromisslos, im persönlichen Umgang von weiser, nachsichtiger Menschenfreundlichkeit. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Wochenzeitung zu einem angesehenen Medium der Information und der Meinungsbildung im Bistum. Seine Redaktion wurde zur Kaderschmiede. 15 junge Leute hat er im Lauf der Jahre als Volontäre angenommen und ihnen eine Ausbildung mit viel Freiheit und Selbstentfaltung gegeben. Mit Beharrlichkeit trieb der Chefredakteur die Zusammenarbeit der Bistumszeitungen vor. Die heutige redaktionelle und technische Kooperation der norddeutschen Kirchenzeitungen ist ohne seine Vorarbeit undenkbar.
Auch nach seinem Ausscheiden blieb er der Publizistik verbunden. So war er als Mitgestalter der „Academia“, der Zeitschrift seines katholischen Studentenverbandes CV, aktiv und hielt weiter Kontakt zu den Kollegen in der Gesellschaft Katholischer Publizisten und in der Arbeitsgemeinschaft Katholische Presse. Mit großem Interesse wandte er sich zudem Fragen der Hildesheimer Bistumsgeschichte zu. Dr. Theo Lemmer war aktiv im Pfarrgemeinderat seiner Domgemeinde und bemühte sich auf örtlicher Ebene in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen um die Ökumene.