Domsanierung wird teurer als geplant
Gesamtkosten steigern sich von knapp 30 auf 35,6 Millionen Euro
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Hildesheimer Doms werden höher ausfallen als ursprünglich geplant. Bis vor kurzem gingen die Verantwortlichen in der Bistumsleitung von 29,98 Millionen Euro aus, am Ende werden es voraussichtlich 35,6 Millionen sein.
Zur Kostensteigerung führen unvorhergesehene Faktoren und Planungsänderungen. Die Ausgrabungen brachten deutlich mehr historische Kostbarkeiten und neue Erkenntnisse ans Tageslicht als anfangs gedacht, wurden so entsprechend langwieriger und verschlangen mehr Geld. Die Restaurierung der Kunstwerke aus Dom und Dommuseum war teilweise aufwändiger als von den Experten eingeschätzt, ein Beispiel dafür ist die Tintenfassmadonna. Auch die Materialkosten für die Orgel erfuhren eine Preissteigerung, die vorher nicht absehbar war. Für die Altar-Gestaltung konnte der international renommierte Künstler Ulrich Rückriem gewonnen werden, wodurch sich die geplanten Kosten erhöhten.
Einen Strich durch die Rechnung für die Domsanierung machte den Planern auch der Innenputz. Vorgesehen waren Ausbesserungsarbeiten: Im Verlauf der Arbeiten zeigte sich jedoch, dass der gesamte Putz im Dom in schlechtem Zustand ist und erneuert werden muss. Außerdem entsteht im Kapitelsaal ein zusätzlicher Raum für Jugendliche und Ministranten und im Joseph-Godehard-Haus wurden Magazinräume für das Dommuseum eingerichtet – beide Erweiterungen ergaben sich erst im Verlauf der Arbeiten.
Abgesehen von diesen Zusatzkosten liegen die reinen Baukosten im Rahmen der Planungsvorgaben.
Die gesamte Planung für die Sanierung des Gotteshauses basierte von Anfang an auf einer Mischfinanzierung: Über 16,6 Millionen Euro hat das Bistum Zusagen von öffentlichen Zuschussgebern (Bundes- und Landesmittel, Europäische Union), Stiftungen (u.a. Stiftung Niedersachsen, Klosterkammer, VGH-Stiftung, Sparkassenstiftung) und kirchlichen Hilfswerken (Bonifatiuswerk der Katholiken in Deutschland) erhalten. Weitere 2,3 Millionen Euro sollen durch Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen aufgebracht werden. Damit finanzieren sich insgesamt 18,9 Millionen Euro durch Fremdmittel. Bereits 2009 hatte das Bistum zur Absicherung von Kostensteigerungen als eigenen Anteil 12,9 Millionen zurück gestellt. Aufgrund der beschriebenen Kostensteigerungen und zusätzlichen Arbeiten wird der gesamte Finanzierungsbeitrag des Bistums am Ende 16,7 Millionen Euro betragen.