Diözesankirchensteuerrat beschließt Wirtschaftsplan 2022
Bistum Hildesheim will Risikomanagement in der Haushaltsplanung fest verankern
Der Diözesankirchensteuerrat hat den Wirtschaftsplan des Bistums Hildesheim für das kommende Jahr einstimmig gebilligt. Er hat ein Volumen von 223,6 Millionen Euro und liegt damit 11 Millionen Euro über dem von 2021.
Voraussichtlich wird die Bilanzsumme erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro betragen, vorgesehen sind 516,5 Millionen. Haupteinnahmequelle ist die Kirchensteuer. Die Diözese rechnet damit, dass diese gegenüber dem laufenden Jahr um 2,4 Prozent auf 181,5 Millionen Euro zurück gehen wird.
Der prognostizierte Jahresüberschuss von 10,9 Millionen Euro soll in Rückstellungen für die Priester- und Beamtenversorgung, in die Absicherung unerwarteter Risiken sowie in einen Fonds fließen, mit dem Investitionen für die Gestaltung der Diözese in der Zukunft getätigt werden können. Welche inhaltlichen Prioritäten und Vergabekriterien für das Geld aus diesem Fonds leitend sein werden, wird noch entschieden.
Die Absicherung wirtschaftlicher Risiken habe für die Finanzpolitik des Bistums Hildesheim weiterhin einen sehr hohen Stellenwert, betonte Anja Terhorst. Die Finanzdirektorin lobte in diesem Zusammenhang ihren Vorgänger Helmut Müller, der im Frühjahr 2020 in den Ruhestand gegangen ist: „Gerade im Hinblick auf unsere Versorgungsverpflichtungen stünden wir jetzt nicht so gut da, wenn unter Helmut Müllers Verantwortung nicht so eine großartige Arbeit geleistet worden wäre.“
Die Diözese wird nach den Worten der Finanzdirektorin das Risikomanagement in Form einer langfristigen Risikorücklage fest verankern. Der Wirtschaftsplan enthält deshalb erstmals eine Risikoerhebung in Tabellenform. Ebenfalls neu ist eine ewige Reserve in Höhe von 20 Millionen Euro. Dieser soll innerhalb der kommenden fünf Jahre ein bisher noch nicht klar definiertes Stammvermögen gegenübergestellt werden.
Mit Vorhersagen zur wirtschaftlichen Entwicklung hielt sich Anja Terhorst zurück. „In Pandemie-Zeiten ist die Prognosebildung schwieriger geworden. Klar ist, dass wir vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in der Zukunft die Ausgabenseite reduzieren müssen“, sagte sie. Eine Aufnahme von Krediten in der Zukunft schloss sie aus.