Die Kirche auf den Kopf stellen
Bischof Wilmer eröffnet Weltsynode im Bistum Hildesheim
Mit einem Gottesdienst im Hildesheimer Dom hat Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ am 23. Oktober die von Papst Franziskus ins Leben gerufene Weltsynode im Bistum Hildesheim eröffnet. In seiner Predigt forderte der Bischof „echte Umkehr“ statt „Reförmchen“.
„Wir brauchen ein neues Denken, echte Partizipation. Wir brauchen einen neuen Blick auf die Sexualität und ein neues Nachdenken über das Dienstamt des Priesters. Wir brauchen einen neuen Blick auf die geschlechtergerechte Teilhabe aller in der Kirche, Männer wie Frauen“, machte Wilmer gleich zu Beginn seiner Predigt seine Unterstützung für einen grundlegenden Wandel in der katholischen Kirche deutlich. Der Papst wolle „die Kirche auf den Kopf“ stellen, die Machtverteilung müsse sich ändern, das „Oben und Unten in der gewohnten klerikalen Manier“ müsse ein Ende finden.
„Sind wir wirklich auf einem gemeinsamen Weg, wir alle zusammen?“, fragte Wilmer provokant. Der Grundgedanke von Synodalität sei ein „spirituelles Abenteuer, eine Entsicherung“, so der Bischof. Dazu gehöre auch, die Freude und das Leid der Menschen ernst zu nehmen und bei ihnen zu sein. Bei echter Begegnung „muss jeder und jede auch etwas loslassen, auch seine eigenen Überzeugungen“, um zu hören, „was der Geist uns sagen will.“
Das ist es, was Bischof Wilmer sich wünscht: „Dass möglichst viele Pfarrgemeinden und Einrichtungen sich auf den Weg machen, ihre eigene Praxis überprüfen und kritisch hinterfragen, ob wir wirklich auf dem radikalen Weg der Begegnung, des Zuhörens und des Unterscheidens sind.“