Die Botschaft des Lebens verkünden
Bischof Norbert Trelle weihte am Pfingstsamstag drei Männer zu Priestern
Hildesheim (bph) Das Bistum Hildesheim hat drei neue Priester! Bischof Norbert Trelle weihte am Pfingstsamstag im Hildesheimer Dom die beiden Oratorianer Thomas Marx und Adam Ulatowski aus Celle sowie Thomas Mogge aus Holzminden zu Priestern. Während die beiden Oratorianer in ihrer Gemeinschaft in Celle bleiben werden, geht Mogge als Kaplan nach Braunschweig, St. Aegidien.
Zu dem großen Festgottesdienst waren Angehörige aus den jeweiligen Heimatgemeinden gekommen, darunter auch aus Polen, wo Adam Ulatowski aufgewachsen ist. Vor der ganzen Gemeinde versprachen die drei Priesteramtskandidaten dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam. Als Priester wollen sie das Evangelium verkünden, die Sakramente feiern und sich um die Hilfsbedürftigen sorgen. In einer feierlichen Zeremonie legte Bischof Trelle den drei Männern die Hand auf, sprach das Weihegebet und weihte sie damit zu Priestern. Auch die Weihbischöfe und viele mitfeiernde Priester legten den Neupriestern die Hände auf.
Anschließende wurde den neu geweihten Priestern die liturgische Kleidung angelegt und der Bischof salbte ihnen die Hände als Ausdruck der besonderen Beziehung zu Jesus Christus.
In seiner Predigt ermutigte der Bischof die drei neuen Priester, ihren Glauben auch im Alltag zu leben und sich mit Freude in den Dienst der Gemeinde stellen zu lassen. „Verkünden Sie die Botschaft des Lebens!“ rief der Bischof seinen drei jungen Priestern zu.
Die drei Neupriester:
Die Liebe zur Kirche war Thomas Mogge (42) in die Wiege gelegt worden, die in Holzminden stand. Schon früh hat er sich dort in der Gemeinde St. Josef engagiert. Da war der Weg zum Theologiestudium nicht weit. Nach dem Zivildienst in der Familienbildungsstätte Haus Marienfried im Sauerland und der Gemeinde St. Elisabeth, Hameln, ging Thomas Mogge 1987 zum Studium nach Paderborn und wechselte 1989 nach Bonn. Dem Diplom im Jahre 1994 folgte bis 1997 eine Stelle als Pastoralassistent in Barsinghausen. Anschließend war Mogge Pastoralreferent im Dekanat Wolfsburg. Im September 2005 wechselte der erfahrene Pastoralreferent dann ins Priesterseminar Hildesheim und war vier Monate bei einem Pastoralkurs in Hamburg, gemeinsam mit anderen Priesteramtskandidaten der Bistümer Hamburg, Osnabrück, Limburg und Aachen.
Thomas Marx (29) wurde 1977 in Mühlhausen/Thüringen geboren und wuchs im tiefkatholischen Obereichsfeld in Heyerode in der ehemaligen DDR auf. Nach der Wende hat Thomas Marx 1996 Abitur am Gymnasium Oberdorla gemacht und studierte von 1997 bis 2003 Theologie mit dem Schwerpunkt Liturgiewissenschaft an der Universität Erfurt. Das Berufsziel Priester entwickelte sich aber erst im Laufe des Studiums. Ursprünglich wollte der damalige Theologiestudent nämlich Gemeindereferent werden. Nach dem Studium suchte Thomas Marx eine Möglichkeit, als Priester in einer Gemeinschaft zu leben und zu arbeiten. Durch einen Studienkollegen wurde er auf die Oratorianer in Celle aufmerksam und schloss sich ihnen im Januar 2004 an.
Oratorianer ist auch Adam Ulatowski (34) aus Polen. Er machte eine Ausbildung zum Automechaniker und schließlich das Abitur. Der junge Pole arbeitete danach als Automechaniker, im Casino, als Türsteher einer Diskothek und zeitweise auch als Body-Guard. Exerzitien konfrontierten den jungen Mann dann mit seinem Leben und in den folgenden Jahren wuchs sein Wunsch, Priester zu werden. Zielstrebig machte sich Adam Ulatowski auf den Weg und studierte 1997 bis 2003 Theologie an der Adam Mickiewicz-Universität in Posen. Dabei absolvierte er das Postulat und Noviziat in der Ordensgemeinschaft „Societas Christi pro Emigrantibus (SCh)“ in Posen. Durch Bekannte erfuhr er vom Oratorium in Celle und trat dort Anfang 2004 ein. Erst in Deutschland hat Adam Ulatowski dann Deutsch gelernt.
Die Gemeinschaft der Oratorianer geht zurück auf den Heiligen Philipp Neri, der seit 1545 in Rom Menschen zum Gebet und zur Messe in der Landessprache um sich sammelte. Diese Treffen fanden in großen Sälen statt und wurden bald „Oratorium“ (lat.: „Betsaal“) genannt. Daraus entwickelte sich eine weltweite Gemeinschaft. Ihre Mitglieder heißen Oratorianer, sind Priester oder Laien, leben in Oratorien und betreuen meist Gemeinden.