Der Krise ruhig entgegen sehen
Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim beschloss Haushalt 2009
Hildesheim (bph) Mit einem finanziellen Puffer von rund 8,3 Millionen Euro plant das Bistum Hildesheim seinen Haushalt 2009. So hoch soll der Überschuss im kommenden Jahr sein. Vor diesem Hintergrund beschloss der Diözesankirchensteuerrat am Samstag in Hildesheim den Haushaltsplan für 2009.
Den größten Anteil am Haushalt 2009 haben die Sachkosten mit 91,3 Millionen Euro, die um rund 13,2 Millionen Euro über dem Haushaltsansatz 2008 liegen. Die Personalkosten steigen ebenfalls von 49,8 Millionen Euro auf 55,8 Millionen Euro.
Insgesamt soll das Haushaltsvolumen laut Plan von 127,9 Millionen Euro im laufenden Jahre um 22,26 Millionen Euro auf rund 150,18 Millionen Euro im kommenden Jahr wachsen. Der größte Teil dieser Erhöhung geht auf Umstrukturierungen in der Haushaltsberechnung zurück. So werden finanzielle Posten, die bislang als Treuhandvermögen ausgewiesen wurden, ab dem kommenden Jahr erstmals im öffentlichen Haushalt des Bistums aufgeführt.
Wie sehr sich die weltweite Wirtschaftskrise und die Einführung der Abgeltungssteuer auf die Kirchensteuereinnahmen des kommenden Jahres auswirken werden, könne man unmöglich vorhersagen, stellte Helmut Müller, Finanzdirektor im Bistum Hildesheim, bei der Vorstellung der Zahlen klar. Der Haushaltsplan für 2009 rechnet damit, dass die Kirchensteuereinnahmen um 0,88 Prozent unter dem vermutlichen Kirchensteueraufkommen für 2008 liegen werden, also bei rund 123,13 Millionen Euro. Das wären aber immer noch 12,2 Millionen Euro mehr, als im Haushalt für 2008 geplant waren.
Der Haushaltsplan für das kommende Jahr sieht unter anderem vor, die Rückstellungen für die Priesterversorgung um 2,1 Millionen Euro (dann: 48,4 Millionen Euro) zu erhöhen. Außerdem will das Bistum zwei Millionen Euro aufwenden, um Caritas-Altenheime, die von der Insolvenz bedroht sind, kurzfristig zu stützen, bis Umstrukturierungsmaßnahmen greifen. Trotzdem weist der Haushaltsplan noch einen Überschuss von 8,3 Millionen Euro aus, die nach Müllers Aussagen vor allem dazu dienen sollen, die Unwägbarkeiten abzufedern, die sich bezüglich der Kirchensteuereinnahmen aus der Finanzkrise ergeben können. In der Summe habe das Bistum seine finanzielle Situation verbessern können und sei „gut aufgestellt“, sagte Müller am Samstag. So könne man der Wirtschaftskrise „wachsam, aber in Ruhe entgegen sehen“.
Dieser Haushaltsentwurf konnte überzeugen. Einstimmig wurde er von den Mitgliedern des Diözesankirchensteuerrats beschlossen.
Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums als Vorsitzendem, Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt in der Regel zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.