Der Heilige Geist kommt mit dem „Zweiten“
Das ZDF überträgt den Pfingstgottesdienst aus dem Hildesheimer Dom
Hildesheim (bph) Aus dem Hildesheimer Dom in die Wohnzimmer aller Welt: Das „Zweite Deutsche Fernsehen“ (ZDF) überträgt am Pfingstsonntag, 11. Mai, ab 9.30 Uhr live den Pfingstgottesdienst mit Bischof Norbert Trelle. Anlass ist die Pfingstaktion des katholischen Hilfswerks „Renovabis“, die in diesem Jahr im Bistum Hildesheim abgeschlossen wird. Der Gottesdienst steht unter dem Motto: "...und das Antlitz der Erde wird neu". Am Sendetag ist bis 19 Uhr ein Zuschauertelefon unter der Nummer (0700) 14141010 geschaltet.
Weit über den deutschen Sprachraum hinaus ist das ZDF in vielen Ländern der Welt zu empfangen. Überall dort kann man am Sonntag einen Blick in den Hildesheimer Dom werfen – durch die Linsen der erfahrenen Kameraleute des Senders. Rund 1,3 Millionen Zuschauer werden es nach Schätzung des ZDF etwa sein. Geleitet wird der Gottesdienst vom Hildesheimer Bischof Norbert Trelle. Weihbischof Bogdan Djurakh von der griechisch-katholischen Kirche und Weihbischof Stanislav Szyrokoradiuk von der römisch-katholischen Kirche der Ukraine stehen mit ihm am Altar. Erwartet werden zudem der emeritierte Bischof von Hildesheim, Dr. Josef Homeyer, sowie Pater Dietger Demuth CSsR, Hauptgeschäftsführer von Renovabis und Pfarrer Pater Wojciech Kordas OFM aus Buchara in Usbekistan. Weihbischof Szyrokoradiuk hält die Predigt in deutscher Sprache. Einige Jugendliche des internationalen Pfingstcamps „Friedensgrund“, das vom 7. bis 12. Mai in Helmstedt stattfindet, werden Fürbitten und eine Meditation zur Kommunion sprechen.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Hildesheimer Domchor unter der Leitung von Dommusikdirektor Thomas Viezens und dem Musikensemble Tuto aus Litauen. Domkantor Stefan Mahr spielt Orgel. Zu Gehör kommen unter anderem Werke von Flor Peeters.
Bis Bischof Norbert Trelle am Sonntag zu den Zuschauern sprechen kann, ist noch einiges zu tun. Ein Fernsehgottesdienst wird inszeniert wie ein Fernsehfilm, sogar mit eigenem Drehbuch. Schließlich muss der Gottesdienst Punkt 10.30 Uhr beendet sein, quasi mit dem Schlussakkord des Organisten. Viele Akteure planen den Gottesdienst daher hinter den Kulissen auf die Sekunde genau durch. Die Verantwortung liegt in den Händen von Andreas Brauns, dem Fernsehbeauftragten des Bistums, und den Redakteuren der Katholischen Fernseharbeit mit Sitz in Frankfurt. Selbst der Predigt haben sie ein Korsett angelegt. Sie darf exakt neun Minuten dauern.
Ein Heer von Technikern und Beleuchtern wird dafür sorgen, dass die Pfingstbotschaft gut beleuchtet wird und die Zuschauer per Kamera in der ersten Reihe sitzen. Bereits am Donnerstag rollen die ersten Materialwagen des ZDF an. Bis zum Sonntag werden dann vier große LKW mit ZDF-Logo samt Übertragungswagen auf dem Domhof parken. Die Tage bis zur Live-Übertragung sind angefüllt mit dem Aufbau der Technik und Proben aller Art. Selbst wenn das ZDF am Sonntag punkt 10.30 Uhr zur Sendung „H2O“ umschaltet, ist die Arbeit nicht getan. Bis zur Abendvesper um 18 Uhr muss alles wieder in den riesigen ZDF-Lastern verstaut sein.
Jeden Sonntag überträgt das ZDF einen Gottesdienst, abwechselnd aus einer katholischen und evangelischen Kirche. Die Zuschauerzahlen liegen meist zwischen 800.000 und einer Million, an Feiertagen bis zu 1,3 Millionen. Das entspricht einem durchschnittlichen Marktanteil von 13 Prozent. Seit 1974 war das Bistum Hildesheim 16mal mit einem Gottesdienst vertreten, zuletzt im November 2007 mit einem Gottesdienst aus St. Martin in Hannover.