Der erste Schritt ist getan
Norddeutsche Bischöfe berieten in Hildesheim unter anderem über die Abschiebepraxis
Hildesheim (bph) Begrüßt haben die norddeutschen Bischöfe, dass Niedersachsen eine Härtefallkommission für Flüchtlinge einrichten will. Dennoch sei eine Bleiberechtsregelung für langjährig geduldete Flüchtlinge wünschenswert, sagte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Mittwochnachmittag beim Treffen der norddeutschen Bischöfe in Marienrode bei Hildesheim.
Diese Härtefallkommission ist nach Trelles Einschätzung ein positives Signal. Sie sei aber keine generelle Antwort für die „bedrückende Situation“ langjährig in Deutschland lebender Flüchtlinge. „Dieses Thema wird uns daher noch lange beschäftigen“, sagte Trelle in Marienrode.
Bei ihrer Tagung beschlossen die Bischöfe zudem, im November mit einem gemeinsamen Hirtenwort für die Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatswahlen zu werben. Außerdem soll es im neuen Gotteslob voraussichtlich einen gemeinsamen norddeutschen Anhang mit Liedern und Gebeten geben. Dennoch werde auch Platz sein für traditionelles Liedgut eines jeden Bistums, betonte Trelle.
Beraten haben die Bischöfe auch über die Frage der Umwidmung von Kirchen. Dabei hob Norbert Trelle die hohe Bedeutung von Kirchen für die Identifikation einer Pfarrgemeinde hervor. In jedem Falle werde man mit der nötigen Behutsamkeit vorgehen und die betroffenen Gemeinden mit einbeziehen versprach der Bischof von Hildesheim.
Die Bischöfe der norddeutschen Kirchenprovinz (Metropolie) treffen sich einmal im Jahr zu Beratungen. Zur norddeutschen Kirchenprovinz gehören das Erzbistum Hamburg mit Erzbischof Dr. Werner Thissen als Leiter (Metropolit) der Kirchenprovinz sowie die Bistümer Hildesheim mit Bischof Norbert Trelle und das Bistum Osnabrück mit Bischof Dr. Franz-Josef Bode. Traditionell ist auch der Offizialatsbezirk Oldenburg mit Offizial Weihbischof Heinrich Timmerevers zu Gast. Der Offizialatsbezirk gehört zwar kirchenrechtlich zum Bistum Münster und damit zu einer anderen Kirchenprovinz. Allerdings liegt der Offizialatsbezirk auf niedersächsischem Gebiet, ist somit von kirchlichen Entscheidungen auf Landesebene betroffen und nimmt daher an den Beratungen teil. In der Regel sind auch die Generalvikare sowie die Leiter der Seelsorgeämter und geladene Experten anwesend.
Das jährliche Treffen der Bischöfe findet abwechselnd in den drei Bistümern der Kirchenprovinz statt und daher nur alle drei Jahre in Marienrode. Der Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen fehlte am Mittwoch krankheitsbedingt.