„Den Fremden eine Heimat geben“
Bischof thematisiert Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen im Hirtenwort zur Bußzeit
Zur Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen äußert sich der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle in seinem Hirtenwort zur österlichen Bußzeit. Es wird am kommenden zweiten Fastensonntag, 21. Februar, in den Gottesdiensten verlesen und greift das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit auf. Trelle geht besonders auf eines der Werke der Barmherzigkeit ein: „den Fremden eine Heimat geben“.
Der Bischof schreibt, in vielen Kirchengemeinden hätten Gruppen das Engagement für Flüchtlinge als ihre Aufgabe entdeckt. „Sie wenden sich Menschen zu und geben ihnen Heimat.“ Das Gebot der Barmherzigkeit zu befolgen, bedeute aber nicht, eine unkritische Perspektive einzunehmen. Die Fähigkeit, sich vom Leid des anderen anrühren zu lassen, sei ein hohes Gut. Diese Fürsorge dürfe jedoch den anderen nicht entmündigen und damit sein berechtigtes Verlangen nach Teilhabe übergehen.
„Den Fremden eine Heimat geben“ heiße, sie einzubinden in unsere Gesellschaft und sie in Mitverantwortung zu nehmen für unser Gemeinwohl. Es heiße aber auch, mit ihnen Wege zu suchen, wie sie in ihre angestammte Heimat zurückkehren können, wenn Frieden und Sicherheit dort wiederhergestellt sind.
Trelle betont, viele Mitchristen würden mit ihrem Engagement den Geist der Barmherzigkeit mit Rat und Tat erfahrbar werden lassen. „Auch das klare Eintreten für rechtsstaatliche Prinzipien und gegen Fremdenhass ist ein notwendiger Dienst der Barmherzigkeit. Gerade die schwierigen aktuellen Diskussionen brauchen diese Sachlichkeit.“
Am Schluss des Hirtenwortes an die Gläubigen in den Pfarrgemeinden des Bistums Hildesheim bedankt sich der Bischof bei all jenen, die anderen Menschen eine Heimat geben. „Und ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie selbst die Erfahrung machen, eine Heimat zu haben und bedingungslos angenommen zu sein – von den Menschen in Ihrer Umgebung und von Gott selbst. Dazu erbitte ich Ihnen allen den Segen des Barmherzigen Gottes.“
Der Hirtenbrief im vollen Wortlaut