Den Dialog suchen
Duderstädter Propst Wolfgang Damm veröffentlicht Erklärung zu Kirchenkategorisierungen
Hildesheim/Duderstadt (bph) Der Duderstädter Propst Wolfgang Damm hat die Katholiken des Untereichsfelds eindringlich gebeten, in der Frage der Kirchenkategorisierungen zusammen zu stehen. Die Gläubigen sollen den Dialog im Dekanat und im Dekanatspastoralrat suchen, schreibt der Propst in einer Erklärung, die am Wochenende vom 4. Mai in den Gemeinden des Untereichsfelds verbreitet werden soll.
Die Ankündigung der Bistumsleitung, ab dem kommenden Jahr die meisten der Kirchen im Untereichsfeld nicht mehr bezuschussen zu wollen, habe große Besorgnis ausgelöst, schreibt Damm in seiner Erklärung. Er freue sich darüber, dass sich so viele Menschen zu ihren Kirchen bekennen.
Nachdrücklich bittet der Propst darum, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, um die Kirchen des Untereichsfelds langfristig zu sichern. Dies müsse im Dekanatspastoralrat geschehen, stellt der Pfarrer klar. „Hier finden sich die von Ihnen gewählten Vertreter aus Ihrer Mitte, hier müssen wir über die Zukunft unserer Gotteshäuser nachdenken,“ so Damm wörtlich.
Erschreckt zeigt sich der Duderstädter Pfarrer über einige Äußerungen zu diesem Thema. Mit ihm würden sich viele Katholiken „diesen Stil der Auseinandersetzung so nicht wünschen.“ Herzlich bittet Damm darum, etwaige Protestaktionen genau zu überdenken und sich dem Dialog miteinander in den Gemeinden, im Dekanat und auch im Dekanatspastoralrat zu stellen. „Lassen Sie uns zusammenstehen, damit auch künftige Generationen noch ihre Kirche im Dorf finden, die sichtbares Symbol unserer christlichen Verwurzelung ist,“ so beendet Damm sein Schreiben.
Eine vorläufige Verwaltungsvorlage des Bistums Hildesheim sieht vor, 197 von 438 Kirchen des Bistums langfristig zu erhalten und gegebenenfalls sogar auszubauen. 80 Kirchen sollen nach den vorläufigen Plänen geschlossen und 86 weitere finanziell nicht mehr bezuschusst werden. Im Dekanat Untereichsfeld werden nach dem Willen des Bistums alle 31 Kirchen erhalten. Allerdings sollen nach den vorläufigen Planungen 23 Kirchen keine Zuschüsse mehr bekommen. Die Bistumsverwaltung hat diese Planung in allen Dekanaten des Bistums vorgestellt und bittet die Dekanatspastoralräte, bis zum 1. Oktober dazu Stellung zu nehmen. Erst danach will das Bistum endgültig entscheiden.
Einige Katholiken im Untereichsfeld haben inzwischen angekündigt, in Hildesheim gegen die Pläne der Bistumsleitung zur Kategorisierung von Kirchen zu demonstrieren.