Das Wort verkünden
Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger weihte sieben Männer zu ständigen Diakonen
Hildesheim (bph) Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger hat am Samstag, 14. Mai, in der Hildesheimer Kirche St. Godehard sieben Männer zu ständigen Diakonen geweiht. In ihren jeweiligen Arbeitsfeldern und Pfarrgemeinden werden sie sich künftig um Menschen in Not kümmern.
Ganz in weiß gekleidet traten die sieben Männer im Alter von 37 bis 56 Jahren vor den Weihbischof, erklärten „Hier bin ich!“ und versprachen ihm Ehrfurcht und Gehorsam. Sechs der Männer sind verheiratet. Deren Ehefrauen bekundeten vor der Gemeinde, ihre Männer in ihrem Dienst unterstützen zu wollen. Der einzige Unverheiratete von ihnen verpflichtete sich mit der Weihe zu einer zölibatären Lebensweise. In einer bewegenden Zeremonie legten sich die Männer danach als Zeichen der Hingabe an ihren Dienst auf den Boden, während die Gemeinde den Beistand der Heiligen erbat. Einem jeden von ihnen legte der Weihbischof schließlich schweigend die Hände auf und weihte ihn damit zum Diakon.
Diakone predigen, taufen, trauen, besuchen Arme und Kranke und beerdigen Verstorbene. Außerdem assistieren sie dem Priester beim Gottesdienst. Als äußeres Zeichen dieser Aufgaben legte man den Neugeweihten die Kleidung eines Diakons an. Der Weihbischof überreichte ihnen dann ein Evangeliar mit der Mahnung, das Gelesene zu verinnerlichen, den Menschen zu verkünden und das Verkündete auch selbst zu leben. Mit einer herzlichen Umarmung nahmen die zahlreichen Priester und Diakone, die aus dem ganzen Bistum zur Weihe gekommen waren, die neuen Mitbrüder schließlich in ihre Reihen auf.
Geweiht wurden Hendrik Becker (44) aus Holle, Dr. John Coughlan (56) aus Hildesheim, Dirk Kroll (37) aus Hannover, Stanislaw Oblocki (53) aus Lüneburg, Prof. Dr. Frank-Gerald Bernhard Pajonk (45) aus Liebenburg, Jens Tamme (44) aus Schöppenstedt und Stephan Weiland (53) aus Liebenburg. Dirk Kroll ist der einzige hauptamtliche Diakon von ihnen. Er wird sich in der Stadtteilarbeit seiner Gemeinde engagieren. Alle anderen sind Diakone mit einem Zivilberuf.
Der Begriff „Diakon“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Diener“. Schon in der frühen Kirche haben sich Diakone um Kranke gekümmert, den Glauben gelehrt, Gemeinden geleitet und bei der Feier der Eucharistie gedient. Erst das Zweite Vatikanische Konzil führte in den 1960er Jahren den Ständigen Diakonat wieder ein.
Auch im Bistum Hildesheim sind seit fast 40 Jahren Diakone tätig. Hier werden sie in einem mehrjährigen Kurs auf ihren Dienst vorbereitet. Die letzte Weihe ständiger Diakone war im April 2007. Der nächste Ausbildungskurs beginnt im Sommer. Bewerben können sich Männer, die über ehrenamtliche Erfahrung in der Seelsorge verfügen, sozial engagiert sind und erfolgreich den Grundkurs „Theologie im Fernkurs“ absolviert haben. Bei verheirateten Bewerbern ist das Einverständnis der Ehefrau Voraussetzung. Diakone mit Zivilberuf sind nach der Weihe weiter in ihrer Arbeitswelt tätig. Ihr Aufgabenbereich bezieht sich in der Regel auf das Gebiet ihrer Pfarrgemeinde. Hauptberufliche Diakone werden vorrangig in Gemeinden in sozialen Brennpunkten oder in caritativen Einrichtungen eingesetzt.
Mit den Neugeweihten hat das Bistum Hildesheim jetzt 24 Diakone im Hauptberuf und 79 Diakone mit Zivilberuf, insgesamt also 103 ständige Diakone.