Das Leiden nicht verstecken
Auch Bischof em. Dr. Josef Homeyer betet für den Papst
Hildesheim (bph) Der kranke Papst Johannes Paul II. sollte sich nach Ansicht des emeritierten Bischofs von Hildesheim, Dr. Josef Homeyer, auch weiterhin in der Öffentlichkeit zeigen. Schließlich sei auch Jesus vor den Augen der Welt gekreuzigt worden, sagte er der "Neue Presse" Hannover in einem Interview für die Mittwochsausgabe.
Homeyer erinnerte an das Zitat des Papstes: "Jesus ist auch nicht vom Kreuz gestiegen." Der Papst habe damit deutlich gemacht, dass er bereit ist, seinen Auftrag als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zu erfüllen, so Homeyer. "Denkt man diesen Vergleich zu Ende, darf man auch sagen: Jesus wurde in aller Öffentlichkeit gekreuzigt, vor den Augen der Welt. Warum sollte also der Papst sein offensichtliches gesundheitliches Leiden verstecken?" so der emeritierte Bischof wörtlich. Nach Homeyers Ansicht unterstreicht der Papst damit letztlich durch die Tat, was er in vielen Dokumenten und Ansprachen immer wieder betont hat: dass auch Krankheit und Leiden zum Menschsein gehören.
Großen Respekt nötigt Homeyer ab, mit welcher Geduld und Tapferkeit der Papst sein Leiden trägt angesichts des ungeheuren Arbeitspensums, das er zu leisten hat. Gemeinsam mit vielen Katholiken des Hildesheimer Bistums blicke auch er bangend nach Rom und bete für diesen außergewöhnlichen Mann, so Homeyer gegenüber der "Neue Presse".