Das Gedächtnis der Bistümer neu ordnen
Kirchliche Archivare Deutschlands trafen sich in Hildesheim
Hildesheim (bph) Die kirchlichen Archivare Deutschlands wollen angesichts von Gemeindefusionen die Schriftgutverwaltung in den Bistümern neu ordnen. Das beschlossen sie jetzt bei der Jahrestagung der „Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland“ im Priesterseminar Hildesheim.
Die Neuordnung vieler Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim, aber auch anderen Diözesen Deutschlands, hat Auswirkungen auf die Verwaltung der Pfarrarchive. Eine Arbeitsgruppe der Bundeskonferenz wird nach dem Willen der Mitglieder in den nächsten Monaten konkrete Vorschläge für die Organisation der Schriftgutverwaltung erarbeiten, die bei einer der nächsten Jahrstagungen dann beschlossen werden soll.
Außerdem wählten die Mitglieder der Bundeskonferenz Dr. Herbert Wurster, Archivdirektor des Bistums Passau, zum neuen Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende Dr. Thomas Scharf-Wrede, Bistumsarchivar im Bistum Hildesheim, hatte sich nicht zur Wiederwahl gestellt. Die Mitglieder der Bundeskonferenz dankten Scharf-Wrede für seinen Einsatz in den vergangenen vier Jahren. In seine Amtszeit fielen unter anderem die umfangreichen Untersuchungen zu Zwangsarbeitern in katholischen Einrichtungen während des Zweiten Weltkrieges. Außerdem hatte sich Scharf-Wrede bemüht, die Arbeit der Bundeskonferenz effektiver zu gestalten und dafür das Instrument der „Arbeitsgespräche“ eingeführt – eine Art Sachausschuss der Bundeskonferenz, welcher künftig Themen beraten und beschlussreif vorbereiten soll. Auch die Fortbildung der Archivare wurde unter dem Vorsitz des Hildesheimer Bistumsarchivars in den vergangenen Jahren verbessert.
An der Jahrestagung der Bundeskonferenz der kirchlichen Archive in Deutschland nahmen neben den Archivdirektoren auch Archivleiter überdiözesaner Einrichtungen wie der Caritas und kirchlicher Hilfswerke teil. Auf Anregung von Dr. Thomas Scharf-Wrede fand die Jahrestagung zum ersten Mal in dieser großen Form mit rund 30 Teilnehmern statt. Bislang hatten sich die Archivare in der Regel nur auf Ebene einer Kirchenprovinz beziehungsweise nur die gewählten Vorsitzenden der Kirchenprovinzen untereinander getroffen.