Dankbarkeit und Respekt
Hildesheimer Bischof Norbert Trelle würdigt den Rücktritt von Papst Benedikt XVI.
Hildesheim (bph) Überrascht hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle heute, 11. Februar, vom angekündigten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. erfahren. Dieser Entscheidung des Papstes verdient nach Trelles Worten großen Respekt. Angesichts seines Alters und der großen Belastung durch das Amt sei dieser Schritt aber „nachvollziehbar und vernünftig“. Zugleich sieht der Hildesheimer Bischof mit Dankbarkeit auf das Pontifikat des Papstes zurück.
Mehrfach ist Trelle Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst Benedikt XVI., persönlich begegnet und darf sich als einer seiner Studenten bezeichnen. An der Universität Bonn hörte Trelle Anfang der 60er Jahre Ratzingers Vorlesungen in Fundamentaltheologie. Auch später begegnete er dem Papst immer wieder, als Kölner Weihbischof beim Weltjugendtag 2005 und später bei den regelmäßigen „Ad-limina-Besuchen“ der deutschen Bischöfe im Vatikan.
Trelle erinnert an die großen theologischen Leistungen des Papstes, zum Beispiel seine intellektuelle Durchdringung des Verhältnisses von Glaube und Vernunft oder die beeindruckende Rede vor dem Deutschen Bundestag beim Deutschlandbesuch des Papstes 2011.
Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren und studierte Philosophie und Theologie in Freising und München. Nach seiner Priesterweihe am 29. Juni 1952 lehrte er in Freising, später in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg Theologie. Beim Zweiten Vatikanischen Konzil fungierte er als Berater des Kölner Kardinals Josef Frings und prägte wichtige Dokumente des Konzils mit. 1977 wurde Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising berufen, 1981 wechselte er als Leiter der Römischen Glaubenskongregation nach Rom. Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum Papst gewählt und nannte sich fortan „Benedikt XVI.“ Mehrfach besuchte der Papst Deutschland, zuletzt im September 2011. Damals wanderte ihm der Hildesheimer Bischof Trelle mit 1.200 Pilgern zum Wallfahrtsort Etzelsbach im Obereichsfeld entgegen.