Damit der Glaube nicht versiegt
Bischof Norbert Trelle erteilt Missio Canonica an Religionslehrerinnen und Religionslehrer
An diesem Samstag haben 50 junge Religionslehrerinnen und Religionslehrer aus dem Bistum Hildesheim ihre Lehrbeauftragung von der katholischen Kirche erhalten, die sogenannte Missio Canonica. Die Männer und Frauen gaben das Versprechen ab, den Religionsunterricht im Sinne der katholischen Kirche zu erteilen, sowie ihre Lebensführung den Glaubenslehren anzupassen.
Die Glocken der Hildesheimer Heilig Kreuz Kirche läuten unentwegt. Vor dem Gotteshaus stehen junge Männer und Frauen in Anzug und adretten Kleidern. Sie feiern ihren Einstieg ins Berufsleben, der sie wieder zurück in die Schule führt. Doch diesmal müssen sie nicht die Schulbank drücken, sondern sie stehen vorne an der Tafel um Schüler zu unterrichten, unter anderem im Fach katholische Religion.
Kritiker behaupten, die wirklich wichtigen Unterrichtsinhalte wären Fächer wie Mathe, Deutsch und Englisch. An manchen Schulen stehe schon längt Ethik oder Werte und Normen auf dem Stundenplan. Wozu dann also katholische Religion? Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle, der die Messe zelebrierte, hob in seiner Predigt die Bedeutung des Fachs hervor. „Sie tragen dazu bei, dass der Glaube nicht verstummt“, sagte er an die jungen Lehrerinnen und Lehrer gerichtet. Denn die Männer und Frauen müssten sich den kniffligen Fragen der Kinder stellen, wie etwa, ob sie denn auch tatsächlich an das glauben, was sie da unterrichten oder auf welche Weise Gott noch in der heutigen Zeit wirkt. Somit läge es an den Lehrkräften, die „Neugierde zu wecken für Fragen, die sonst niemand mehr stellt“, sagte Bischof Trelle.
Außerdem sei es eine wichtige Aufgabe, die Schüler an ihre Wurzeln zu erinnern. Diese würden nämlich angesichts weltlicher Verlockungen immer weiter in den Hintergrund treten. Dennoch müsse sich auch jeder Schüler fragen, wem er denn eigentlich dienen möchte. Mit diesen Fragen stehe der Schüler jedoch nicht allein da, sondern könne auf die Hilfe seiner Lehrerin oder seines Lehrers vertrauen. Somit seien diese „Wegbereiter für junge Menschen“ auf ihrem Weg zu Gott.