Christliche Wachsamkeit üben
Ehemalige KZ-Häftlinge besuchten Bischof Norbert Trelle
Hildesheim (bph) Bischof Norbert Trelle hat am Mittwoch im Bischofshaus acht ehemalige KZ-Häftlinge aus Polen und einen ehemaligen holländischen Zwangsarbeiter empfangen.
Auch im Raum des Bistums Hildesheim ist Unmenschliches und Unbeschreibliches geschehen, sagte Trelle in seiner kurzen Ansprache an die ehemaligen Häftlinge, die ins Polnische übersetzt wurde. Er verwies dabei nicht nur auf das ehemalige Konzentrationslager in Bergen-Belsen sondern auch auf das Lager Friedland, wo nach dem Krieg Menschen aufgenommen wurden, die oft Schreckliches erlebt hatten. Doch während auf Seiten der Täter sich oft selbst nach Jahren ein seltsames Unrechtsbewusstsein breit mache, zeigten sich viele der ehemaligen Opfer versöhnungsbereit.
Eindringlich rief Trelle seine Besucher dazu auf, die „Wachsamkeit Christi“ zu üben, um eine Wiederholung des Grausamen zu verhindern. Das Beste sei, aufeinander zuzugehen und miteinander zu reden. Die Gäste bedankten sich bei Bischof Trelle mit einem Bildband über Polen und sangen in der Kapelle noch einige polnische Marienlieder.
Die ehemaligen Häftlinge verbringen auf Einladung des Diözesan-Caritasverbandes und des Maximilian-Kolbe-Werkes vom 1. bis 22. Juli einen Erholungsurlaub im Bistum. Untergebracht sind sie im „Haus St. Birgitt“ in Braunlage/Harz. Die bereits zum 15. Mal durchgeführte Aktion soll einen Beitrag zur Versöhnung leisten, so lange die ehemaligen KZ-Häftlinge noch am Leben sind. Auf dem Besuchsprogramm standen neben dem traditionellen Besuch beim Bischof unter anderem auch Goslar, Wernigerode und ein Treffen mit Schülerinnen der Hildesheimer Marienschule.