Christliche Friedensdemo
Bischof Norbert Trelle kam zum 150. Geburtstag der Harsumer Marienkapelle
Hildesheim/Harsum (bph) Auf vier Reifen, mit 16 Hufen und schließlich zu Fuß – so kam der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Pfingstmontag zur Harsumer Marienkapelle. Dort feierte der hohe Gast mit den Harsumern den 150. Geburtstag dieses kleinen, feinen Gotteshauses.
An der Harsumer Stadtgrenze war Schluss für den Bischofswagen. Die Tradition will es, dass der Hildesheimer Bischof mit einer Kutsche in die Stadt gebracht wird. Dieses Recht ließ sich der Reit- und Fahrverein denn auch nicht nehmen. Nachdem Bürgermeister Heinz Machtens den Bischof genau an der Stadtgrenze begrüßte, stieg dieser in einen Vierspänner um und wurde unter dem Begleitschutz von Reitern zur Cäcilienkirche gebracht. Die Harsumer „Reiheleute“ bahnten ihrem Oberhirten dort den Weg durch die Menge.
Von der Kirche machte sich dann eine große Menge von Gläubigen mit dem Bischof und dem Musikzug der Feuerwehr auf den kurzen Fußweg zur Marienkapelle, am Rande der Stadt. Als „größte Friedendemonstration der Geschichte“ bezeichnete der Bischof dort das Christentum. Trelle bekannte, dies sei zwar „keine makellose Erfolgsgeschichte“. Doch wo Christen Fehler gemacht hätten, sei nicht die Botschaft schuld gewesen, sondern die Boten. So forderte der Bischof die Gläubigen auf, glaubwürdige Zeugen der Botschaft Jesu zu sein und sich gegenseitig mit gutem Rat weiter zu helfen, so wie sie auch von Maria guten Rat erbitten dürften.
Die Harsumer Marienkapelle wurde 1857 vom damaligen Pfarrer Anton Paasch geweiht. Sie gilt Maria, der Königin des Friedens. Der Bischöfliche Amtmann Johann Heinrich Cordes ließ die große Statue der Gottesmutter bereits 1726 anfertigen. Der Innenraum der Kapelle wurde als Gedächtnisstätte für die Gefallenen Harsums in den beiden Weltkriegen gestaltet.