Brief informiert Katholiken
Bischof Norbert Trelle schreibt an die Gemeinden zum Start des Dialog-Prozesses
Hildesheim (bph) In einem Brief an die Pfarrgemeinden und Einrichtungen seines Bistums vom vergangenen Donnerstag, 13. Oktober, berichtet der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle über den Start des Dialog-Prozesses im Bistum. Diesen Prozess, den die deutschen Bischöfe nach dem Missbrauchsskandal des vergangenen Jahres beschlossen haben, soll bis 2015 laufen.
Offizieller Start des Dialog-Prozesses im Bistum Hildesheim war ein „Dialog-Tag“ am Montag, 3. Oktober, in Hildesheim-Himmelsthür, mit Vertretern der Bistumsleitung und des Diözesanrats. „Die Beratungen waren offen und fruchtbar“, schreibt der Bischof an die Gemeinden. „Sie haben zwar noch nicht zu einer klaren Gestalt des Dialog-Prozesses in unserem Bistum geführt. Allerdings sind bereits Schwerpunktthemen deutlich geworden, und es gab auch eine erste Grundverständigung über die Form des diözesanen Dialog-Prozesses“, heißt es weiter.
Als mögliche Themen nennt der Bischof dann die Frage nach der sonntäglichen Gottesdienstfeier angesichts des Priestermangels oder dem überpfarrlichen Einsatz pastoraler Mitarbeiter. Sicherlich nicht abschließen könne man die Frage nach der Weitergabe des Glaubens, nach einer verständlichen Sprache der Glaubensverkündigung und nach dem Auftreten der Katholiken in der Gesellschaft. Auch die „heißen Themen“, etwa die Frage nach dem Zölibat oder die Rolle der Frauen in der Kirche könne in einem offenen Dialog-Prozess nicht völlig übergangen werden, schreibt Trelle und verweist auf eine Steuerungsgruppe, deren Mitglieder in den nächsten Wochen klären sollen, wie man weiter konkret vorgehen könne.
Hintergrund des Dialog-Prozesses ist der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hatte daher 2010 angeregt, in den einzelnen deutschen Diözesen einen verstärkten Dialog mit den Menschen zu beginnen, der 2015 abgeschlossen sein soll. Die Ausgestaltung dieses Prozesses ist den Diözesen selbst überlassen. Deutschlandweit gestartet wurde dieser Gesprächsprozess am 8./9. Juli in Mannheim mit der Veranstaltung „Im Heute glauben“. Der Katholikentag 2012 dort und der Eucharistische Kongress 2013 in Köln werden ebenfalls in diesen Prozess mit einbezogen.
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