Bolivianer besuchten Hildesheim
Begegnungsreise gehört zur Partnerschaft mit den südamerikanischen Katholiken
Trier, Bremerhaven, Berlin, Hildesheim. Die Teilnehmer der Begegnungsreise aus Bolivien sind viel in der Republik herumgekommen – und nehmen viel in die Heimat mit. Alle zwei Jahre findet eine solche Begegnungsreise statt – im Wechsel nach Bolivien und in die in Deutschland die Partnerschaft tragenden Bistümer Trier und Hildesheim.
Das war schon ein beachtliches Programm, das die zwölf Frauen (darunter eine Ordensschwester) und 14 Männer (darunter acht Priester und mit René Leigue auch der Weihbischof von Santa Cruz de la Sierra) in gut drei Wochen hinter sich gebracht haben. Auf dem Reiseplan standen einige Einführungstage in Trier, der Bolivientag in Bremerhaven, Besuche in Gemeinden und Projekten, ein dreitägiger Ausflug nach Berlin und noch ein Abschlussseminar in Hildesheim.
„Diese Reisen waren von Beginn unserer Partnerschaft an eine wichtige Möglichkeit, sich kennenzulernen“, betont Bettina Stümpel, die Vorsitzende der Bolivienpartnerschaft im Bistum Hildesheim. Gerade über die Reisen können bestehende Partnerschaften gestärkt oder neue Kontakte aufgebaut werden.
Was aber nehmen die Teilnehmer nach derart intensiven Wochen mit? „Das sind so viele Eindrücke, die muss ich erst einmal sortieren“, sagt beispielsweise Evelyn Villca aus Cochabamba. Die 34-Jährige ist auf Einladung der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) ins Bistum gekommen. Sie arbeitet im Frauenprojekt WARMI, das die kfd seit über einem Vierteljahrhundert unterstützt.
Vor allem Kindern und jungen Frauen aus benachteiligten Stadtvierteln soll über Betreuung der Weg in eine eigenständige Zukunft geebnet werden: „Da ist es gut, auch in Deutschland mit Menschen zu sprechen, die das gleiche Ziel haben.“ Ihr Fazit: „Wir gehen gestärkt nach Cochabamba zurück.“
Fasziniert hat mehrere Teilnehmer vor allem der selbstverständliche Umgang mit der Ökumene. Das wird beim Abschlussseminar deutlich. Gut 80 Prozent der Bolivianer sind katholisch. Beim Stichwort „evangelisch“ denken sie eher an evangelikale Gruppen, die zum Teil sehr aggressiv und mit Heilsversprechen missionieren. Das selbstverständliche Miteinander von Katholiken und Protestanten ist eine neue Erfahrung.