Bistum Hildesheim veröffentlicht Jahresabschluss für 2020
Das Bistum Hildesheim hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Überschuss von 12,4 Millionen Euro abgeschlossen. Das Ergebnis liegt 4 Millionen Euro unter den ursprünglichen Planungen, ist aber deutlich besser, als angesichts der Corona-Pandemie befürchtet.
Der Diözesankirchensteuerrat hat den Jahresabschluss 2020 auf seiner heutigen Online-Sitzung einstimmig gebilligt. Das Bilanzvolumen des Bistums hat sich von 438,3 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 466,8 Millionen im vergangenen Jahr erhöht. Haupteinnahmeposten war die Kirchensteuer mit 174,2 Millionen Euro, sie ging um 3,7 Prozent zurück. Zu Beginn des Jahres war bundesweit ein Rückgang der Kirchsteuereinnahmen von 15 bis 20 Prozent angenommen worden. „Diese Prognosen sind glücklicherweise nicht eingetreten“, sagte Finanzdirektorin Anja Terhorst. Weitere wesentliche Einnahmen waren sogenannte Staatsleistungen in Höhe von 4,3 Millionen Euro und Landesmittel für die katholischen Schulen von rund 17 Millionen Euro.
Größte Ausgabenpositionen waren im zurückliegenden Jahr die Personalkosten, gefolgt von Zuweisungen an Kirchengemeinden, die Caritas und verschiedene Seelsorgeeinrichtungen. Erstmals wurden im Haushalt Rückstellungen für Zahlungen an Missbrauchsbetroffene in Höhe von 7,3 Millionen Euro gebildet.
Die Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen für Priester, Kirchenbeamte und Lehrer wurden erneut erhöht, und zwar um 16,3 Millionen Euro. Zusätzlich wurde für diese Verpflichtungen eine Sonderrücklage über 26,9 Millionen Euro gebildet. „Hintergrund dieser Maßnahme ist die Tatsache, dass sich der nach dem Handelsgesetzbuch vorgegebene Rechnungszins in Höhe von 2,3 Prozent derzeit an den Kapitalmärkten nicht erzielen lässt“, erläuterte Dorota Steinleitner, Leiterin der Abteilung Finanzen im Bischöflichen Generalvikariat. Für die Altenhilfe wurde eine Sonderrücklage von 10 Millionen Euro gebildet, für die Neuordnung der Bildungsarbeit eine Rücklage von 1,5 Millionen Euro.
27, 3 Millionen Euro befinden sich in der Allgemeinen Rücklage. Dieses Kapital dient als Risikovorsorge. „Angesichts nicht kalkulierbarer Risiken ist die Allgemeine Rücklage als zu gering anzusehen, wir müssen sie in den nächsten Jahren nach Möglichkeit erhöhen“, erklärte Terhorst.
Für das Wirtschaftsjahr 2021 rechnet die Finanzdirektorin mit einer leicht rückläufigen Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen, mittel- bis langfristig werde sich diese Tendenz fortschreiben. Der finanziellen Situation des Bistums müsse in den kommenden Jahren mit Sparmaßnahmen begegnet werden. Unter anderem ist geplant, die Zahl der Immobilien in den kommenden zehn bis 15 Jahren um die Hälfte zu reduzieren.
Ausführlich informiert der Geschäftsbericht 2020 über die finanzielle Lage des Bistums. Er erscheint in Kürze erstmals in hybrider Form, in Auszügen gedruckt, komplett im Internet. Voraussichtlich ab Ende Juni kann er unter www.bistum-hildesheim.de/geschaeftsbericht abgerufen oder in der Finanzabteilung des Bischöfliches Generalvikariates, (Domhof 18-21, 31134 Hildesheim) bestellt werden.