Bistum Hildesheim veröffentlicht Jahresabschluss für 2019

Überschuss von 29, 7 Millionen Euro, Entwicklung im laufenden Jahr ist von großen Unsicherheiten geprägt

Der Kirchensteuerrat der Diözese hat dem Jahresabschluss 2019 einstimmig zugestimmt. Angesichts der Corona-Pandemie kamen die Mitglieder des Gremiums erstmals nicht zu einer Sitzung zusammen, sondern billigten den Abschluss im Umlaufverfahren. Bischof Heiner Wilmer hatte dafür zuvor eigens die Satzung des Kirchensteuerrates geändert.

Das Bilanzvolumen des Bistumshaushaltes ist gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegen, von 387,8 Millionen Euro auf 438,3 Millionen Euro. Größter Einnahmeposten war mit 180,8 Millionen Euro die Kirchensteuer. Sie lag damit höher als je zuvor. Größter Ausgabeposten war der Bereich Bildung, Schule, Wissenschaft und Kunst, gefolgt von der Allgemeinen Seelsorge. Um 38,6 Millionen Euro wurden die Rücklagen und Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen von Priestern und kirchlichen Beamten aufgestockt. Hintergrund für diese erheblichen Aufwendungen sind weiter zurückgehende Zinsen sowie die Begründung 14 neuer Beamtenverhältnisse von Lehrkräften. „Die Pensionsverpflichtungen sind ein Dauerthema, das viele Ressourcen bindet. Wir müssen da immer wieder nachjustieren“, sagt Dorota Steinleitner, Leiterin der Abteilung Finanzen im Bischöflichen Generalvikariat.

Der im Herbst 2019 aufgestellte Haushaltsplan für das laufende Jahr sah bislang einen Überschuss vor – angesichts der Corona-Pandemie und damit spürbar sinkender Steuereinnahmen wird dieses Ergebnis allerdings ein eindeutig negatives werden. „Wir können heute keine seriösen Prognosen über die tatsächlichen Einnahmen im Jahr 2020 abgeben“ erklärt Finanzdirektorin Anja Terhorst. „Wir befürchten, dass die Kirchensteuer im zweistelligen Prozentbereich zurückgeht, hoffen aber, dass es nicht ganz so schlimm kommt.“ Klar sei lediglich, dass die Einnahmen zurückgehen werden.

Unsicherheit gibt es auch bei den Einrichtungen im Bistum wie Altenheimen oder Bildungshäusern. Sie leiden voraussichtlich ebenfalls angesichts von Corona unter Einnahmeausfällen. Terhorst: „Wir müssen alle zusammen diese Unsicherheit aushalten. Dass wir dies können, ohne in Panik zu verfallen, verdanken wir auch meinem Vorgänger, Finanzdirektor Helmut Müller. Er hat dafür gesorgt, dass die Rücklagen in den vergangenen Jahren erheblich aufgestockt wurden und das Bistum somit für bereits bestehende Verpflichtungen in der Zukunft auf einem soliden Fundament steht. Das ist in dieser Krisenzeit Gold wert.“

Geschäftsbericht informiert

Über die Finanzlage des Bistums gibt der Geschäftsbericht 2019 detailliert Auskunft. Darin finden sich der Jahresabschluss, die Gewinn- und Verlustrechnung und das Testat der Wirtschaftsprüfer. Der Geschäftsbericht des Bistums ist online verfügbar. Außerdem kann er bezogen werden bei der Hauptabteilung Finanzen, Domhof 18–21, 31134 Hildesheim, Tel. (05121) 307-401, finanzen(ät)bistum-hildesheim.de