Bistum Hildesheim verliert mehr als 16.000 Mitglieder
Kirchliche Statistik für das Jahr 2022 zeigt einen deutlichen Rückgang
Die Zahl der Katholiken im Bistum Hildesheim hat sich spürbar verringert. Sie lag zum Ende des Jahres 2022 bei 538.282 Menschen. Das waren 16.537 weniger als im Jahr zuvor. Das geht aus der kirchlichen Statistik hervor.
Die Zahl der Bestattungen betrug im vorigen Jahr 5.401 (2021: 5.393). Die Taufen stiegen von 2.414 im Jahr 2021 auf 2.921 im Vorjahr. Die Übertritte und Wiederaufnahmen lagen bei 209 (2021: 221). Die Zahl der Kirchenaustritte stieg mit 13.674 gegenüber 10.152 im Jahr 2021 an.
Die Zahl der Gottesdienstteilnehmenden im Bistum Hildesheim im Jahr 2021 lag bei 4 Prozent (2021: 2,8 Prozent). 657 Paare wurden im Jahr 2022 kirchlich getraut, 338 mehr als ein Jahr zuvor.
1.901 junge Menschen empfingen im vergangenen Jahr das Sakrament der Firmung, 275 weniger als 2021. Es gab 3.584 Erstkommunionen im Jahr 2022, das ist ein Anstieg um 848 Erstkommunionen gegenüber 2021.
Zu den statistischen Daten des vergangenen Jahres sagt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:
„Die Zahlen lügen nicht: Wir werden weniger. Das lässt sich an der Anzahl der Beerdigungen und Austritte klar ablesen, die die Anzahl der Taufen und Wiedereintritte deutlich übersteigt. Wir haben eine zunehmende Entfremdung vieler Menschen von den Traditionen unseres Glaubens.
Das wirkt sich auf unsere Kirche aus, die künftig mit weniger Geld und einer geringer werdenden Anzahl an Seelsorgerinnen und Seelsorgern auskommen muss. Diese Entwicklung lässt sich nicht schönreden und schmerzt sehr, aber es hindert uns nicht daran, unsere Gesellschaft weiterhin mit aller Kraft und Zuversicht aus unserem christlichen Glauben heraus mitzugestalten.
Überall dort, wo sich Menschen in unseren Pfarrgemeinden, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen für andere einsetzen, machen sie die Welt ein Stück besser. Ohne unsere vielen sozialen Dienste und Initiativen, ohne unsere Schulen und Kindergärten, ohne unseren kirchlichen Einsatz für bedrängte Menschen würde unserer Gesellschaft sehr viel fehlen.
Ich bin stolz und dankbar für alles, was in unserem Bistum an tätiger Nächstenliebe zum Wohle der Menschen in unserer Gesellschaft geleistet wird. Unsere Mission aus unserem christlichen Glauben heraus ist: Wir helfen Menschen. Dabei ist Jesus Christus unser Vorbild, unser Ansporn und unsere Inspiration.
Wir werden im Bistum Hildesheim dafür sorgen, dass Menschen mit ihrem Hunger nach Spiritualität und Glaubenstiefe nicht allein sind, sondern in eine Gemeinschaft hineinwachsen, mit ihrer Energie und ihren Gaben. Wir werden weiterhin neue Formen und Wege des Christseins ausprobieren, auch andere Formen des Gottesdienstes, die neue Zugänge zu alten Traditionen ermöglichen. Neue Segensorte entstehen dort, wo es engagierte Gläubige gibt. Solche positiven Ansätze sowie deren Macherinnen und Macher werden wir mit aller Kraft fördern.“