Bistum Hildesheim verliert 11.900 Katholiken
Kirchliche Statistik für das Jahr 2019 zeigt erneut einen Mitgliederrückgang
Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Hildesheim ist erneut zurückgegangen. Sie lag zum Ende des Jahres 2019 bei 581.460 Menschen. Das waren 11.900 weniger als im Jahr zuvor. Dies geht aus der kirchlichen Statistik hervor.
Die Zahl der Bestattungen betrug im vorigen Jahr 5276 (2018: 5516). Die Taufen sanken von 3420 im Jahr 2018 auf 3114 im vergangenen Jahr. Die Eintritte und Wiederaufnahmen lagen bei 317 (2018: 367). Die Zahl der Kirchenaustritte stieg von 7018 im Jahr 2018 auf 8048 im Vorjahr.
Die Zahl der Gottesdienstteilnehmenden im Bistum Hildesheim im Jahr 2019 lag bei 7,1 Prozent (2018: 7,5 Prozent). 761 Paare wurden im Jahr 2019 kirchlich getraut, 53 weniger als ein Jahr zuvor.
2285 junge Menschen empfingen im vergangenen Jahr das Sakrament der Firmung, 207 weniger als 2018. Es gab 3568 Erstkommunionen im Jahr 2019, das ist ein Rückgang um 192 Erstkommunionen gegenüber 2018.
Zu den 8048 Austritten im vergangenen Jahr sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:
„Mich betrüben die Austritte sehr. Sie signalisieren, wie sehr sich getaufte Menschen von unserer Kirche entfremdet haben. Wir wissen nicht mit Sicherheit, warum ein Mensch aus der Kirche austritt, weil niemand seine Gründe erklären muss.
Bei manchen mögen finanzielle Aspekte ausschlaggebend sein; andere praktizieren ihren katholischen Glauben kaum noch und haben die Bindung zum kirchlichen Leben verloren oder hadern damit, dass innerkirchliche Reformen aus ihrer Sicht nicht schnell genug passieren. Außerdem hat unsere Kirche durch die zahlreichen Fälle von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch das Vertrauen vieler Menschen zutiefst enttäuscht, was sicher auch zu Austritten geführt hat.
Generell gilt: Wir müssen all unser Handeln als Kirche auf die Menschen ausrichten. Wir leben in einer Zeit, in der sich die Menschen aktiv für etwas entscheiden, auch für den Glauben. Die Glaubensweitergabe lebt entscheidend von der persönlichen Begegnung. Wer als Christin oder Christ den Glauben mit Überzeugung, Begeisterung und Freude lebt, kann andere neugierig machen und vielleicht sogar dazu inspirieren, sich die frohe und befreiende Botschaft des Christentums neu zu erschließen.“