Bischof Trelle würdigt Kardinal Müller
Papst Franziskus erhebt 19 Kardinäle
Papst Franziskus hat heute 19 neue Kardinäle in das Kardinalskollegium aufgenommen, dazu gehört auch der langjährige Bischof von Regensburg und jetzige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, Erzbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller. Von 2002 bis 2012 war Erzbischof Müller Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz. Bei einem Empfang im Vatikan aus Anlass der Ernennung von Müller würdigte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle als stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz dessen Wirken.
Wer Kardinal Müller kenne, wisse um dessen rheinischen Humor, die herzliche Art und seine klare Position, wenn er eine Sache vertrete. Der Rhein, die Isar, die Donau und der Tiber hätten das Leben Kardinal Müllers bisher begleitet: „Wer an Flüssen wohnt, der weiß um die Bedeutung von Brücken. Sie symbolisieren, worauf es an zwischenmenschlichem Miteinander und nicht weniger in der Kirche ankommt: Als Christ und vor allem als Verantwortungsträger in der Kirche gilt es, Brücken zu bauen zwischen Gott und den Menschen – und mitten in die Welt hinein. Daran erinnern die Städte Deines Wirkens mit ihren zahlreichen Flüssen und Brücken“, so Bischof Trelle. „Ich weiß, dass Du als Kardinal und als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre in besonderer Weise gefordert bist, solche Brücken zu den Menschen und zur Welt zu bauen. Wir zählen dabei sehr auf Dich, auch und gerade die Kirche in Deutschland.“ Bischof Trelle betonte, dass er es als ein schönes und ermutigendes Zeichen empfinde, dass das Bistum Regensburg, in dem Kardinal Müller viele Jahre segensreich gewirkt habe, als Motto des nächsten Katholikentages das Brückenmotiv gewählt habe: „Mit Christus Brücken bauen.“
Bischof Trelle betonte in seinem Grußwort, dass es Kardinal Müller ein Herzensanliegen sei, zur lebendigen Verkündigung und der Belebung des Glaubens beizutragen: „Das knüpft an die Zeit vor der Bischofsweihe an. Nach einer gründlichen Ausbildung als Schüler von Karl Lehmann bist Du lange Jahre an der Universität München Professor der Theologie gewesen. Dabei gehörst Du zu den profiliertesten Theologen der Gegenwart.“ Der theologische Sachverstand Kardinal Müllers sei ein Gewinn für die Bischofskonferenz gewesen. „Gerne denken wir deutschen Bischöfe an Dein vielfältiges Engagement in unserer Konferenz zurück und sind uns sicher, dass die Erfahrung dieser Jahre ihren Niederschlag auch in Deinem Wirken hier in Rom findet. Du hast ja mehrere Jahre mit Erfolg und großem Einsatz die Ökumenekommission unserer Konferenz geleitet. Dein Beitrag zum theologischen Gespräch mit den Kirchen der Reformation und mit der Orthodoxie in Deutschland fand viel Anerkennung.“
Beim Konsistorium mit Papst Franziskus seien die neuen Kardinäle in besonderer Weise an ihre Verantwortung als Hirten erinnert worden, so Bischof Trelle: „Wer Dich erlebt, weiß nicht nur um das Amt des Präfekten der Kongregation, sondern auch um den bischöflichen Hirten.“ Der Aspekt des Dienstes komme besonders im bischöflichen Wahlspruch Kardinal Müllers zur Geltung: „‚Jesus ist der Herr.‘ Ihm vertrauen wir, gerade in den herausfordernden Situationen unserer Tage. Auf ihn hoffen wir bei allen Fragen, die es im Licht des Evangeliums zu beantworten gilt. Das wünschen wir Dir, lieber Gerhard Ludwig: Erinnerung an, Vertrauen in und Hoffnung auf Jesus Christus, den Herrn der Kirche.“
Mit Kardinal Müller gibt es nun zehn deutsche Kardinäle. Zu ihnen gehören Kardinal Joachim Meisner (Köln), Kardinal Karl Lehmann (Mainz), Kardinal Reinhard Marx (München und Freising), Kardinal Rainer Maria Woelki (Berlin), Kardinal Friedrich Wetter (Erzbischof em. von München und Freising) sowie in Rom Kardinal Walter Kasper, Kardinal Paul-Josef Cordes, Kardinal Walter Brandmüller und Kardinal P. Karl Becker SJ.