Bischof Norbert Trelle weiht heilige Öle
Mehr als 2000 junge Menschen feiern Chrisam-Messe im Hildesheimer Dom
Volles Haus im Hildesheimer Dom: Mehr als 2000 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem gesamten Bistum Hildesheim haben heute Abend mit Bischof Norbert Trelle die Chrisam-Messe gefeiert.
Seine Predigt machte der Bischof zu einem Dialog mit einigen Kindern und Jugendlichen, die er gut gelaunt fragte, wie ein Fahrradreifen mit Nabe, Speichen und Felge aufgebaut ist. Dazu hatte er einen Reifen seines Fahrrads abmontiert und in den Dom gebracht: „Ein Bild zeigt manchmal besser, worum es geht.“
In der Mitte des Rades, in der Nabe, verortete Trelle Gott. Die Speichen versinnbildlichen nach seinen Worten die Menschen. „Im Zentrum ist Christus, der uns zieht.“ Dabei habe ein Rad nur Sinn, wenn es Bodenhaftung behalte. Es gehe darum, in Bewegung zu bleiben, in der Verbindung mit Gott und der Erde, mit unserem Leben.
Der Bischof weihte während der Messe die heiligen Öle, die bei der Spendung der Sakramente im Bistum Hildesheim verwendet werden. Mehrere dutzend Priester erneuerten im Verlauf des Gottesdienstes ihr Weiheversprechen.
Das zentrale Thema der diesjährigen Messe lautete Einheit, angelehnt an das Reformationsgedenken in diesem Jahr. Dazu passend erhielten die Gottesdienst-Besucher bunte Armbänder mit der Aufschrift „Ich bin Teil eines großen Puzzles!“.
Bischof Trelle griff das Reformationsgedenken auf, indem er ein kleines Modell des mehr als zwei Meter hohen dreidimensionalen Kreuzes zeigte, das während des zentralen Buß- und Versöhnungsgottesdienstes zwischen der evangelischen und katholischen Kirche am 11. März in Hildesheim eine große Rolle gespielt hatte.
Trelle erläuterte, wie dieses Kreuz während der Liturgie in der Michaeliskirche von einem Sperrsymbol zu einem Zeichen der Versöhnung geworden war, und bekräftigte: „Im Jahr der Reformation sind wir gerufen, Wege der Einheit zu gehen.“
Der Bischof hieß besonders auch die jungen evangelischen Christen im Dom willkommen, die an dem Gottesdienst teilnahmen. Unter ihnen war Cornelia Dassler, die Jugendpastorin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Der Jugendseelsorger des Bistums, Pfarrer Andreas Braun, freute sich, dass die jungen Menschen keine weiten Wege gescheut hatten, um nach Hildesheim zu kommen. So waren viele Firmlinge in Bussen nach Hildesheim angereist, darunter Gruppen aus Cuxhaven und Göttingen. Etwa 15 jugendliche Pilger aus Braunschweig waren am Palmsonntag aufgebrochen und die lange Strecke bis zum Dom zu Fuß gegangen.
Der Chrisam-Messe voraus ging ein Programm auf dem Domhof, ausgerichtet vom Fachbereich Jugendpastoral im Bischöflichen Generalvikariat sowie von verschiedenen Jugendinitiativen und Jugendverbänden des Bistums. Auch die Malteser waren vor Ort.
Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene versammelten sich an Ständen und in Zelten zum Spielen und zum Gespräch. Kulinarisch wurde ihnen einiges geboten, etwa eine „Chrisam-Bratwurst“, Stockbrot oder der „Malte-Burger“ der Malteser-Jugend.
„Es ist wirklich toll, dass es wieder um die 20 Stände gegeben hat“, sagte Hans Höing vom Fachbereich Jugendpastoral. Er lobte das Organisationsteam der Chrisam-Messe, mit zwei Dutzend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Alter von 16 bis 25 Jahren: „Die haben hier den ganzen Aufbau gestemmt.“