Bischof im Dialog mit NS-Opfern
Sechs polnische KZ-Überlebende kamen ins Bischofshaus und besuchten den Dom
Sechs KZ-Überlebende aus Polen haben heute Bischof Norbert Trelle besucht. „Sie haben eine schreckliche Zeit während des Nazi-Terrors erlebt“, sagte Trelle und verwies auf die Gepflogenheit der Hildesheimer Bischöfe, jährlich eine Gruppe von polnischen Opfern des Nationalsozialismus in Hildesheim zu empfangen. Dies sei einer der vielen kleinen Schritte auf dem Weg des besseren Kennenlernens und der Versöhnung.
Auf Einladung des Diözesan-Caritasverbandes und des Maximilian-Kolbe-Werkes verbringen die polnischen Gäste derzeit einen dreiwöchigen Erholungsurlaub in der Kolping-Ferienstätte Pferdeberg in Duderstadt. Die Aktion soll einen Beitrag zur Aussöhnung leisten, solange die ehemaligen KZ-Häftlinge und Holocaust-Überlebenden noch am Leben sind.
Nach Kaffee und Kuchen im Bischofshaus führte der Bischof die Gruppe, zu der auch zwei Übersetzerinnen, eine Caritas-Mitarbeiterin und ein Ruhestandsgeistlicher aus Duderstadt gehörten, durch den kürzlich wiedereröffneten Dom.
Vor dem Treffen mit Trelle hatten sich die vier Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 77 und 89 Jahren mit jungen Menschen getroffen, die seit August ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Die Caritas hatte die Begegnung mit den 25 FSJ`lern in dem Gemeindecafé Kreuzbar organisiert.
Am Ende des Dialogs dankte der älteste Gast aus Polen, Henryk Mikulski, den jungen Zuhörern: „Ich bin froh, dass Ihr hören wolltet, wie es uns ergangen ist.“