Bischof Heiner Wilmer würdigt Heiligen Bernward
Beter, Macher, Mann der Bildung und des Dialogs
In einem Festgottesdienst zum 1000. Todestag Bernwards im Hildesheimer Dom sagte Bischof Wilmer, Bernward habe in der Nähe zu Gott gelebt. „Was immer auch zu tun war, wie eilig eine Entscheidung auch zu treffen war, Bernward ließ sich nicht drängen“, erklärte der Bischof.
Der Heilige habe sich in besonderer Weise um die Verkündigung des Evangeliums bemüht: „Den Menschen von der Liebe Gottes berichten und ihnen beim Suchen eigener Zugänge zu einem Leben aus dem Glauben zu helfen – das war ihm wichtig.“
Als „Macher“ sei Bernward Ideengeber und Realisator der Hildesheimer St. Michaelis-Kirche gewesen. Er habe die Bronzetüren am Westwerk des Hildesheimer Doms anfertigen lassen, die die Grundlagen des Alten und Neues Testaments für jedermann verstehbar aufzeigen. Ebenso habe er für die Errichtung der so anschaulich von den Wundern Jesu erzählende Christussäule gesorgt.
Darüber hinaus sei Bischof Bernward auch ein Mann der Bildung gewesen. Zeit seines Lebens habe er gelesen, nicht nur kirchliche Literatur. „In diesem Geist hat er auch die Domschule in jeglicher Weise gefördert und zu einer der angesehensten Bildungseinrichtungen im Deutschen Reich überhaupt weiterentwickelt“, erklärte Wilmer.
Bernward habe um die Notwendigkeit des Dialogs gewusst. Er sei mit vielen Menschen im Gespräch gewesen, mit Mächtigen wie dem Kaiser und dem Papst, aber auch mit den „Menschen von der Straße“. Außerdem habe er im Bistum Hildesheim immer wieder Diözesansynoden durchgeführt. Dabei habe er seine Überzeugungen stets deutlich eingebracht und sei auch vor Auseinandersetzungen nicht zurückgeschreckt. Versöhnung sei für ihn dabei allerdings ein unbedingtes Ziel gewesen.
Matthias Bode