Bischof dankt allen Mitarbeitenden für Nähe und Solidarität
Angesichts der erneuten Beschränkungen aufgrund von Corona dankt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ allen Mitarbeitenden im Bistum für ihre Bemühungen um Nähe und Solidarität mit denen, die sie benötigen. Er bittet darum, diese Menschen auch weiterhin nicht aus dem Blick zu lassen - aber auch auf sich selbst aufzupassen: "Bleiben sie behütet".
Die Worte des Bischofs im Wortlaut:
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Mitbrüder,
es wird November, ein Monat, der ohnehin oft dunkel und manchmal sogar trostlos wirkt. In diesem Jahr setzt sich auf diese gedrückte Stimmung auch noch das Corona-Virus.
Die Natur fährt zurück und auch wir sind aufgerufen runterzufahren, Kontakte zu meiden, Verzicht zu üben. Der einen oder dem anderen geht hier schon etwas der Atem aus. Wieder müssen wir uns neu erfinden, Zurückhaltung üben, obwohl wir das Gegenteil bräuchten. Vor kurzem habe ich eine ältere Frau sagen hören: „Ich würde so gern jemanden in den Arm nehmen.“ Ja. Genau.
Dazu kommt, dass viele Menschen wieder um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten. Dies ist alles andere als leicht. Es geht ans Eingemachte.
In dieser wirklich herausfordernden Zeit danke ich Ihnen von Herzen für alle Nähe, die Sie schenken, für alle Solidarität, die Sie mit denen üben, die sie gerade bitter nötig haben. Danke für alle Kreativität, die Sie entwickeln, um Distanzen zu überwinden, um Ängste zu teilen, um Leere zu füllen.
Viele von Ihnen sind mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Sie arbeiten gerade noch härter, um andere zu stützen, zu begleiten, zu trösten. Danke für alles, was Sie tun.
Dieses für andere Dasein - trotz eigener Ängste und Unsicherheiten - kostet Kraft und Durchhaltevermögen. Mir ist daher in diesen Tagen ein Gedicht von Madeleine Delbrêl sehr wichtig. Sie ist davon überzeugt: Wenn wir Gottes Augen in den unseren erwachen lassen, sein Herz sich in unserem Herzen öffnet, „fühlen wir, wie unsere schwächliche Liebe aufblüht, sich weitet wie eine Rose, zärtlich und ohne Grenzen für alle diese Menschen, die hier um uns sind.“
Gott blickt uns liebend an. Lassen wir uns diesen liebenden Blick Gottes schenken, lassen wir uns seine Liebe schenken, die in uns aufblüht. Seine Kraft macht uns kraftvoll, sein Geist macht uns geistreich, sein Leben macht uns lebendig.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Passen Sie gut auf sich auf. Lassen Sie sich und lassen Sie einander nicht aus dem Blick. Durch Ihre Augen blickt auch ein anderer. Bleiben Sie bitte auch bei denen, die diesen göttlichen Blick besonders brauchen. So können wir den Herausforderungen, vor die wir gestellt sind, besser begegnen und Weihnachten entgegensehnen.
Bleiben Sie behütet!