Bildung besser verkaufen
Das Jakobushaus Goslar hat eine Tagungshaus-Managerin
Goslar (bph) Mit Hilfe einer Tagungshaus-Managerin will sich das Jakobushaus Goslar, Akademie des Bistums Hildesheim, besser verkaufen. Seit dem 6. Februar verstärkt Sonja Niedermaier-Schneider (38) das Team.
„Mit Frau Niedermaier-Schneider haben wir die geeignete Person gefunden“, freut sich Akademiedirektor Dr. Andreas Fritzsche. Ihre Aufgabe ist groß, die Erwartungen auch, macht Fritzsche deutlich. Niedermaier-Schneider soll systematisch den Markt für Bildungsveranstaltungen beobachten und hausintern die Arbeitsabläufe optimieren. Ziel ist, die Auslastung des Hauses innerhalb von zwei Jahren deutlich zu steigern. Denn das Bistum Hildesheim als Träger des Hauses möchte seine Zuschüsse in Zukunft senken. Allerdings hat das Bistum nach Fritzsches Worten auch erkannt, dass es dieses Ziel durch Sparen alleine nicht erreichen kann. Darum investiert man in Hildesheim zwei Jahre lang in die Position einer Tagungshaus-Managerin.
Monatelang hatte das Jakobushaus diese Stelle überregional ausgeschrieben. Die Wahl fiel auf eine Politikwissenschaftlerin mit großer Erfahrung im Management von Tagungen. Sonja Niedermaier-Schneider wurde 1967 in München geboren und ist aufgewachsen in Mainz, wo sie auch studierte – mit Auslandsaufenthalten in Moskau und Cork, Irland. Schon während des Studiums arbeitete Niedermaier-Schneider unter anderem bei der Erwachsenenbildung der Friedrich-Ebert-Stiftung. Nach dem Examen 1996 war die neue Tagungshaus-Managerin zunächst im Produkt- und Marketingmanagement verschiedener Firmen tätig, bevor sie sich 2002 als Veranstaltungsmanagerin selbstständig machte und bei Projekten des Rheinland-Pfälzischen Sozialministeriums und der Friedrich-Ebert-Stiftung mitwirkte.
Die ausgeschriebene Stelle habe sie sofort angesprochen, sagt Niedermaier-Schneider. „Das ganze Umfeld und vor allem die Aufgabe sind einfach verlockend“, schwärmt die Managerin. In den kommenden Wochen will sie neue Zielgruppen für die Seminare des Jakobushauses erschließen und in diesen Kreisen aktiv werben. Zugleich wird Niedermaier-Schneider auch bei der Programmgestaltung ein wichtiges Wort mitreden. Das bewährte Angebot soll nur behutsam verändert werden. Für die Zielgruppe der anspruchsvollen Tagungsgäste haben Fritzsche und sein Team schon vor einiger Zeit die Reihe „Villa Alberti“ entworfen, deren Name auf das architektonische Schmuckstück des Jakobushauses anspielt. Auch diese Reihe wird die neue Mitarbeiterin bewerben. Die Mitarbeitervertretung des Hauses begrüßt die neue Entwicklung. Peter-Paul König als deren Vorsitzender verweist darauf, dass schon in den vergangenen Jahren das Bildungsangebot und die Gästebetreuung qualitativ weiter entwickelt worden sei. „Das ist dem hohen Engagement und der beträchtlichen Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen zu verdanken“, lobt König. Es sei jedoch unübersehbar, dass angesichts der neueren Entwicklungen im Marketing der Tagungsverkauf nicht mehr von den Mitarbeitern nebenher gemacht werden könne.
Das Jakobushaus wurde 1958 in den Räumen der 1901 gebauten Villa der Fabrikantenfamilie Alberti gegründet. Nach mehreren Umbauten verfügt das Haus heute über moderne Seminar- und Wohnräume. Das Jakobushaus ist Akademie des Bistums Hildesheim und bietet anspruchsvolle Weiterbildung in den Bereich Diakonie, Theologie, Politik und Gesellschaft an.