Bewegende Momente und Begegnungen in Bolivien
Bischof Norbert Trelle kehrt morgen von seiner Reise in das Partnerland des Bistums zurück
Bischof Norbert Trelle zieht ein positives Fazit seines zweiwöchigen Besuchs in Bolivien. Ein Anlass der Reise war das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft des Bistums Hildesheim mit der katholischen Kirche in Bolivien, das 2017 gefeiert wird. Morgen landet Trelle wieder in Deutschland.
Die Partnerschaft mit dem südamerikanischen Land geht nach Trelles Worten über die Zusammenarbeit in Projekten weit hinaus. „Das Verhältnis zu den bolivianischen Bischöfen empfinde ich als tiefe Freundschaft – und ich werde hier als Freund empfangen. Das bewegt mich sehr. Ich hoffe inständig, dass wir die Hermandad, diese geschwisterliche Verbundenheit zu den Menschen in Bolivien, immer weiter ausbauen können.“
Gemeinsam mit der katholischen Kirche in Bolivien ließen sich die Ursachen der Armut dort erkennen. Die Initiativen der Diözese könnten dann gezielt helfen, die Armut zu verringern und die Lebenssituation der Menschen in Bolivien zu verbessern.Die Lebenssituation im Partnerland habe entscheidend damit zu tun, wie mit der Schöpfung umgegangen werde. „Gerade hier in Bolivien werden die Folgen des von Menschen gemachten Klimawandels dramatisch sichtbar. Durch Dürren fallen Ernten aus, mit nahezu katastrophalen Folgen“, so Trelle.
Der Hildesheimer Oberhirte sprach deshalb mit bolivianischen Bischöfen über die Fortführung der Allianz für die Schöpfung, die seit 2012 zwischen den Kirchen von Bolivien und Hildesheim besteht. Darin verpflichten sich das Bistum und dessen Pfarrgemeinden, konsequent einen Weg der Schöpfungsbewahrung zu gehen, den Ausstoß an Treibhausgasen einzuschränken und sich auch politisch für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Auch die Bischöfe Boliviens haben ihre Gemeinden zu ähnlichen Schritten aufgerufen.
Während seines Besuchs machte sich Trelle für Kooperationen zwischen katholischen Schulen im Bistum sowie bolivianischen Schulen und Universitäten stark. Darüber sprach der Bischof nicht nur mit seinen bolivianischen Mitbrüdern, sondern auch mit dem ständigen Vertreter des deutschen Botschafters in Boliviens Hauptstadt La Paz.
Trelle sagte, es habe zahlreiche bewegende Momente auf der Reise gegeben, etwa die Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Frömmigkeit zum Fest des Heiligen Jakobus im Wallfahrtsort Chaquí. „Ich habe schon viele Gottesdienste mit vielen Menschen gefeiert, aber das hat alles übertroffen. Die Frömmigkeit der Menschen dort hat gleichzeitig etwas Erdverbundens wie zum Himmel Strebendes.“
In anderer Hinsicht berührt hätten ihn die Begegnung mit Kindern, die für den Lebensunterhalt ihrer Familien arbeiten müssen, oder der Gang in eine Silbermine in Potosí, betonte der Bischof: „Es sind solche Begegnungen, die uns immer wieder die Augen öffnen für das, was wesentlich im Leben ist.“
Stichwort Bolivienpartnerschaft
Die Partnerschaft zwischen dem Bistum Hildesheim und der katholischen Kirche in Bolivien begann am 20. September 1987 mit einem Handschlag zwischen dem damaligen Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer, Kardinal Julio Terrazas Sandoval, dem einstigen Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz, sowie dem heutigen Erzbischof von La Paz, Edmundo Abastoflor Montero. Sie wird inzwischen von vielen Partnerschaftsgruppen im Bistum getragen. Außerdem tauschen die bolivianische Kirche und das Bistum Hildesheim regelmäßig Freiwillige aus, die für ein Jahr in dem jeweils anderen Land leben und arbeiten.