Beim Abschied ganz nahe

Bischof em. Dr. Josef Homeyer war beim Papst-Requiem in Rom dabei

Hildesheim (bph) Nur wenige Meter vom Sarg des verstorbenen Papstes entfernt hat der emeritierte Bischof des Bistums Hildesheim, Dr. Josef Homeyer, am Freitag in Rom Abschied von Johannes Paul II. genommen. Beim Hereintragen des schlichten Sarges habe er kaum die Tränen zurück halten können sagte er in einem Telephongespräch kurz nach dem Requiem.

Erst spät erreichte Homeyer am Freitag den Petersplatz, da sein Flugzeug nicht mehr in Rom landen durfte und nach Neapel umgeleitet wurde. Überall auf den Straßen lagen Jugendliche in ihren Schlafsäcken, erzählt der Bischof voller Bewunderung. "Als ich ungeschickt über die Jugendlichen stieg, habe ich leider einige ungewollt aufgeweckt," berichtet Homeyer, "und zu meinem größten Erstaunen waren sie nachsichtiger mit mir als ich es im umgekehrten Falle gewesen wäre."

Die Stadt Rom hat den Ansturm der Trauergäste nach Homeyers Eindruck gut bewältigt. Überall gäbe es kostenlos "Berge von Wasser" und es seien viele mobile Toiletten aufgestellt.

Das Requiem selbst hat Homeyer im Block der Kardinäle und Bischöfe erlebt. Als in großer Ruhe der schlichte Sarg des Papstes hereingetragen wurde, habe mancher Bischof mit den Tränen gekämpft. "Auch ich," bekennt Homeyer, der im gegenüber liegenden Block der Politiker auch zahlreiche Taschentücher entdeckte.

Christliche Nächstenliebe brachte dem Bischof übrigens ein Interview mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen ein. Auf dem Weg zum Petersplatz habe er einen ZDF-Reporter in seinem Wagen mitnehmen können, erzählt Homeyer. Zum Dank lud dieser den Gottesmann dann nach dem Requiem live vor die Kamera. Überhaupt sieht Homeyer die Rolle der Medien beim Sterben des Papstes sehr positiv. "Sie haben die Menschen teilhaben lassen am Tod eines Menschen, der ihnen viel bedeutete."

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