Bedauern und Verständnis
Bistum Hildesheim schreibt einen Brief an die Eltern zur Schließung der Henneckenroder Schule
Hildesheim/Henneckenrode (bph) Mit Bedauern muss das Bistum Hildesheim bei seiner Entscheidung bleiben, die Grund- und Hauptschule in Henneckenrode zum 31. Juli zu schließen. Zugleich wolle man alles tun, um den Eltern der betroffenen Schüler bei der Suche nach einer geeigneten Schule zu helfen, heißt es in einem Brief, den Dr. Jörg-Dieter Wächter, Direktor der Hauptabteilung Bildung und Dr. Hans-Jürgen Marcus, Diözesan-Caritasdirektor, in diesen Tagen an die Eltern geschrieben haben.
„Wir verstehen Ihre Sorgen um den weiteren Schulwerdegang Ihrer Kinder“, schreiben Wächter und Marcus an die Eltern. „Für jedes Kind ist es wichtig, den richtigen Platz im Schulsystem zu finden. Wir unternehmen alles, um diesem Anspruch gerecht zu werden.“
Finanziert wird die Grund- und Hauptschule Henneckenrode durch die Blum’sche Waisenhausstiftung. Der jährliche Zuschussbedarf ist “für die Stiftung wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten“ heißt es in dem Brief. Verschiedene Alternativen seien abgewogen und wieder verworfen worden. „Dies bedauern wir ebenso wie Sie“ schreiben Wächter und Marcus wörtlich.
Dass in dem Schulgebäude eine Außenstelle der Förderschule St. Ansgar in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes eingerichtet werden soll, ist nach den Aussagen der beiden Direktoren unabhängig von der Schulschließung zu sehen. St. Ansgar bemüht sich, möglichst viele Kinder zu übernehmen. Dies hänge jedoch auch vom individuellen Förderbedarf des Kindes ab, heißt es weiter. Außerdem sei mit den katholischen Schulen der Region sowie mit der Hildesheimer St.-Augustinus- beziehungsweise Don-Bosco-Schule eine unkomplizierte Übernahme von Kindern vereinbart worden.
Zur Zeit hat die Grund- und Hauptschule Henneckenrode 51 Schüler in drei Gruppen: Die Schüler der zweiten bis vierten sowie fünften bis sechsten und siebten bis neunten Klasse werden jeweils zusammen von drei Lehrkräften und einer weiteren angestellten Honorarkraft unterrichtet. Die meisten Schüler stammen aus dem Landkreis Hildesheim und sind in der Regel Tagesschüler. Einige wohnen jedoch auch in dem nahe gelegenen Kinderheim. Grund- und Hauptschule sowie Kinderheim gehören zur Blum’schen Waisenhausstiftung, die vom Bischof von Hildesheim verwaltet wird.
Die Blum’sche Waisenhausstiftung stammt aus dem Nachlass des Landrentmeisters Friedrich Blum aus Hildesheim, der im Jahre 1832 verstarb. In seinem Testament hatte er verfügt, ein Waisenhaus und eine Schule zu errichten für Schüler aus dem Fürstentum Hildesheim und jenem Teil des Eichsfeldes, das zum damaligen Königreich Hannover gehörte.