Baudenkmal aus dem 11. Jahrhundert wird saniert
Kirchturm in Giesen-Emmerke wird besser vor Wind und Wetter geschützt
In den kommenden Wochen beginnt die Sanierung eines der ältesten Gebäude im Bistum Hildesheim: Der Kirchturm der St. Martinus-Kirche in Giesen-Emmerke wird innerhalb eines Jahres aufwendig in Stand gesetzt.
Der schlechte Allgemeinzustand des Bauwerks und statische Probleme beim Dach machen dies notwendig.
Das von der Bauabteilung des Bischöflichen Generalvikariats Hildesheim erarbeitete und mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmte denkmalpflegerische Konzept sieht vor, dass der Schaft des Turms geschlämmt wird. Dabei wird eine dünne Deckschicht auf das Fassadenwerk aus Natursteinen aufgetragen, die das Bauwerk nachhaltig vor Witterungseinflüssen schützen soll. Außerdem wird das Tragwerk des Daches ertüchtigt.
Die Sanierung kostet 307.000 Euro. 155.000 Euro werden von der Pfarrgemeinde St. Martinus und dem Bistum Hildesheim getragen. Die Klosterkammer Hannover beteiligt sich mit 77.000 Euro. Darüber hinaus wird die Baumaßnahme aus einem Sonderprogramm für Denkmalschutz des Bundes mit 75.000 Euro gefördert.
Der Kirchturm ist bauhistorisch von Bedeutung, weil er zu den größten und ältesten in Gipsmauerwerk errichteten Gebäuden Norddeutschlands gehört. Er wurde in der Mitte des 11. Jahrhunderts errichtet.
Mit der Schlämmung des Turmschaftes wird das Bauwerk in seine ursprüngliche Gestaltung zurückversetzt. Der jetzige Zustand geht wahrscheinlich auf das Jahr 1839 zurück. Damals wurde das neue Kirchenschiff errichtet und im Zuge dessen die zuvor vorhandene Putzschicht des Turmes entfernt, um die Natursteine der Fassade direkt sichtbar zu machen.