Basilika St. Cyriakus in Duderstadt wurde renoviert
Am Samstag, 5. November, öffnet die Kirche für eine Dankandacht um 17 Uhr erstmals wieder ihre Pforten
Lärm und Baustaub wirbelten fünf Monate durch die Basilika St. Cyriakus in Duderstadt. Doch es hat sich gelohnt: Neues Licht und frische Farbe lassen den gotischen Kirchenraum geradezu erstrahlen.
Kaum hatte Papst Franziskus die Propsteikirche im vergangenen Herbst zur Basilika ernannt, wurde das Bauprojekt unter dem Titel „Licht und Farbe“ vorangetrieben. Über 30 Jahre nach der letzten Renovierung war ein neuer Farbanstrich nötig. Die Wände sind weiterhin weiß, aber das gotische Gerippe trägt nun „gebrochenes Weiß" statt Dunkelbraun. „So haben wir eine helle, freundliche Atmosphäre geschaffen“, sagt Architekt Michael Schmutzer.
Dazu trägt auch das neue Lichtkonzept bei. Statt der bisherigen Pendelleuchten wurden Strahler an den Pfeilern angebracht. Sie können nach unten wie nach oben Licht abgeben. Je nachdem, ob gerade Gottesdienst gefeiert wird, ein Konzert spielt oder Touristen durch die Basilika gehen: für jeden Anlass kann das Licht anders eingestellt werden. „Jede einzelne Leuchte ist steuerbar“, erklärt Schmutzer. In der Apsis wurden zudem Bodenstrahler installiert, die das Mauerwerk rund um die Fenster und bis unter die Decke in farbiges Licht tauchen können.Der Innenraum wurde insgesamt neu durchdacht. „Wir haben die Bänke eingekürzt und neu ausgerichtet, so dass die großen Pfeiler freistehen“, sagt Architekt Schmutzer. Außerdem sind nun alle Bänke leichter zu erreichen. Eine neue Lautsprecheranlage soll dem Hall des Raumes besser angepasst sein als bisher.
Mit der Neugestaltung wird die gotische Architektur klarer unterstützt und der Blick nach oben gelenkt. Durch die hellen Wandfarben wirken die Fenster schmaler und höher. „Wir haben nun einen Kirchenraum, der die Menschen besser zum Mysterium führt“, sagt Propst Bernd Galluschke. Die barocken Heiligenfiguren erhielten durch eine Reinigung ihren ursprünglichen Glanz zurück. Ewiges Licht, Taufbecken und Opferkerzenständer wurden hingegen komplett erneuert.Sogar die äußere Ansicht hat sich verändert, zumindest bei Dunkelheit. Durch die neuen Lichtstrahler wirken die bunten Kirchenfenster noch farbenfroher. „Im Advent werden wir die Beleuchtung auch am Abend brennen lassen“, kündigt Propst Galluschke an. Das sei ein Geschenk an die Stadt und ihre Menschen. Durch die verwendeten Leuchtdioden werde der Energieverbrauch zudem deutlich sinken.
Die Bauarbeiten haben 590.000 Euro gekostet. Davon trägt das Bistum Hildesheim etwa die Hälfte. Spenden und Rücklagen der Gemeinde finanzieren den Rest. An der Säuberung der Figuren beteiligte sich die Klosterkammer Hannover mit 11.500 Euro. „Es war uns sehr wichtig, die Vorgaben für Zeit und Kosten einzuhalten“, sagt Architekt Michael Schmutzer. Die Koordination der beteiligten Gewerke habe gut geklappt, zeitweise hätten 35 Handwerker gleichzeitig in der Basilika gearbeitet. Am Samstag, 5. November, öffnet sie für eine Dankandacht um 17 Uhr erstmals ihre Pforten nach der Renovierung.