Barmherzigkeit und Entschiedenheit

Hildesheim/Hannover (bph) Heinz-Günter Bongartz (51), Pfarrer von St. Oliver in Laatzen, wird auf Wunsch von Bischof Norbert Trelle zum 1. Oktober Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim. Er ist damit zuständig für rund 700 Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten. Bongartz löst Domkapitular Werner Holst (72) ab, der aus Altersgründen ausscheidet.

Rund 500 aktive Seelsorger sind für die etwa 655.00 Katholiken des Bistums Hildesheim zuständig, dazu kommen noch etwa 200 Seelsorger im Ruhestand. Die Zahl der Priester wird in Zukunft abnehmen, darüber ist sich Heinz-Günter Bongartz im Klaren. Als Verwalter des Mangels betrachtet sich der neu ernannte Personalchef dennoch nicht. Er sieht eher auf das, was man hat. „Die Seelsorger sind das größte Pfund unseres Bistums“, weiß Bongartz. In dieser „radikalen Umbruchsituation“ in der die katholische Kirche nach seiner Meinung steckt, setzt der Pfarrer und Dechant auf eine noch stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung der Berufsgruppen zum Wohle der Menschen.

Die Seelsorger und Seelsorgerinnen will Bongartz mit jener Mischung aus Zuneigung und Barmherzigkeit auf der einen und Klarheit und Entschiedenheit auf der anderen Seite unterstützen, mit der er in den vergangenen 13 Jahren erfolgreich seine große Pfarrei St. Oliver in Laatzen bei Hannover führte. Dies sei übrigens die erste Pfarrei gewesen, die 1983 aus ehemals selbstständigen Pfarreien fusionierte, erzählt Bongartz. Mit Konzentrationsprozessen kennt er sich also aus.

Heinz-Günter Bongartz wurde am 5. März 1955 in Gütersloh geboren und wuchs in dem nahe gelegenen katholischen Dorf Avenwedde auf. Schon als Kind wollte er Pastor werden. Nach der Realschule holte er daher bei den Ursulinen in Bielefeld das Abitur nach und begann dann 1975 sein Theologiestudium in Münster. Dort lernte er den damaligen Regens des Hildesheimer Priesterseminars kennen, der heute Weihbischof in Hildesheim ist: Hans-Georg Koitz. „Das war ein sehr freundlicher Mensch“ erinnert sich der Pfarrer heute gerne. Koitz gewann Bongartz, der eigentlich zum Erzbistum Paderborn gehörte, für den Dienst im Bistum Hildesheim. So folgten der Weihe am 5. Juni 1982 im Hildesheimer Dom die ersten Kaplansjahre in der Gemeinde St. Elisabeth, Hildesheim. Von dort führte der Weg nach Hameln, St. Elisabeth und St. Vizelin. Seit 1993 leitet Bongartz die Gemeinde St. Oliver in Laatzen und ist inzwischen auch Dechant. Verantwortung hat der Seelsorger darüber hinaus als langjähriger Sprecher des Priesterrates im Bistums übernommen. Seit 1988 unterrichtet er zudem Predigtlehre (Homiletik) am Priesterseminar in Hildesheim.