Ausgewogener Haushalt
Das Bistum Hildesheim verabschiedete seinen Wirtschaftsplan für 2013
Hildesheim (bph) In finanzieller Hinsicht blickt das Bistum Hildesheim verhalten optimistisch auf das kommende Jahr und erwartet einen Überschuss von 11,6 Millionen Euro. Die Kirchensteuereinnahmen dürften gegenüber dem laufenden Jahr noch einmal leicht um 3,4 Millionen Euro auf dann etwa 136,5 Millionen Euro ansteigen. Das Gesamtvolumen des Wirtschaftsplans soll bei 175,2 Millionen Euro liegen, 5,1 Millionen mehr als in 2012. Einstimmig billigte der Diözesankirchensteuerrat des Bistums am vergangenen Samstag, 1. Dezember, im Bischöflichen Generalvikariat den Wirtschaftsplan 2013 und die mittelfristige Finanzplanung des Bistums.
Das Bistum hat Versorgungsverpflichtungen gegenüber seinen Priestern und Beamten und dafür Rückstellungen gebildet. Der Diözesankirchensteuerrat konnte sich am Samstag davon überzeugen, dass diese Kapitalanlagen möglichst sicher angelegt sind und das Bistum durch die Beratungsfirma RMC gut beraten wird, was gerade in Zeiten unsicherer Finanz- und Kapitalmärkte wichtig ist. Der Vortrag von RMC-Geschäftsführer Bernd Rose überzeugte. Finanzdirektor Helmut Müller sah sich in seinen Bemühungen um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Kapitalanlagen des Bistums bestätigt.
Beschlossen hat der Diözesankirchensteuerrat in seiner mittelfristigen Finanzplanung zugleich die Erhöhung der Rückstellungen für die Pensionen der Priester und Beamten. Aufgrund der niedrigen Zinsen ergeben sich nämlich deutlich höhere Verpflichtungen. Berechnet man die Rückstellungen mit einem realistischen Rechnungszins, müssen diese Rückstellungen von 98,8 Millionen Euro Ende 2011 voraussichtlich um 45 Millionen Euro aufgestockt werden. Dies will das Bistum in den nächsten Jahren tun und verwendet dafür einen Teil seiner Rücklagen sowie die erwarteten Kirchensteuermehreinnahmen der Jahre 2012 und danach. Ende des kommenden Jahres wird die Allgemeine Rücklage des Bistums daher von 14,1 Millionen Euro Ende 2011 auf voraussichtlich 2,9 Millionen Euro sinken, kann aber in den kommenden Jahren wieder stetig aufgebaut werden.
Mittelfristig soll diese Allgemeine Rücklage einmal 50 Millionen Euro umfassen. Damit könne das Bistum kurzfristige finanzielle Einbrüche auffangen, aber keinesfalls die langfristige Verminderung der Kirchensteuereinnahmen ausgleichen, mahnte Helmut Müller bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans am Samstag. Bis die Rücklage die gewünschte Höhe hat, will Müller „im Ausgabeverhalten des Bistums weiterhin ausgewogene Zurückhaltung üben.“ In den vergangenen 20 Jahren sei die reale Kaufkraft der Kirchensteuereinnahmen des Bistums um etwa 20 Prozent, damit jährlich durchschnittlich um ein Prozent zurück gegangen. Dennoch sollen auch weiterhin zusätzliche innovative Projekte in der Seelsorge finanzierbar bleiben. In den vergangenen Jahren hat das Bistum bereits mehrere Millionen Euro zum Bau der Grundschule „Stella Maris“ in Bremerhaven sowie zur Finanzierung von Projektstellen in der Seelsorge bereit gestellt. Voraussichtlich schon in 2013 will das Bistum zusätzliche 6,5 Millionen Euro für weitere außerordentliche Projekte zur Verfügung stellen. „Insgesamt“, so Müller vor dem Diözesankirchensteuerrat, „scheint das Verhältnis von besserer Risikoabsicherung und zusätzlichen Ausgaben ausgewogen zu sein.“
Der Diözesankirchensteuerrat hat die Aufgabe, den Wirtschaftsplan der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung des Jahresabschlusses zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums als Vorsitzendem, Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Zurzeit hat der Diözesankirchensteuerrat 26 Mitglieder. Er tagt in der Regel zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.