Aufklärung und Aufarbeitung
Bischof Norbert Trelle begrüßt den Brief des Papstes an die irischen Katholiken
Hildesheim (bph) Am gestrigen Samstag, den 20. März 2010, hat der Vatikan einen „Hirtenbrief des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. an die Katholiken in Irland“ veröffentlicht, in dem sich der Papst zum Thema des sexuellen Missbrauchs äußert. Dazu schreibt der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle:
„Papst Benedikt XVI. verurteilt in seinem Hirtenbrief an die irischen Katholiken mit klaren Worten den Missbrauch Minderjähriger und macht dabei deutlich, dass Missbrauch kein rein irisches Problem sei. Damit wendet sich der Papst unausgesprochen auch an die Opfer in Deutschland. Allen Opfern dieser Verbrechen hat er sein aufrichtiges Mitgefühl ausgesprochen und beschreibt ‚die Schande und Reue, die wir alle fühlen‘.
Ich begrüße den Brief des Papstes und seine klaren Worte sehr. Benedikt XVI. hat sexuelle Gewalt stets klar verurteilt. Für die Kirche in Deutschland empfinde ich das Hirtenwort als Bestärkung, den Weg der konsequenten Aufklärung und Aufarbeitung weiter zu gehen. Es ist gut, dass die Opfer der schrecklichen Taten zu Wort kommen und dass ihnen zugehört wird. Ihnen muss Gerechtigkeit geschehen.
Klarheit und Offenheit sind entscheidend bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, auch wenn sie lange zurück liegen. Dabei haben wir bislang schon eng mit den staatlichen Verfolgungsbehörden zusammen gearbeitet, soweit die Opfer dem zugestimmt haben. Im Übrigen schließe ich mich den Worten von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch an, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, wenn er sagt, dass auch bei uns in Deutschland Fehler gemacht wurden. Wir dürfen Fehler nicht wiederholen und brauchen auch in Deutschland eine lückenlose Aufklärung und uneingeschränkte Transparenz. Daran arbeiten wir in allen Bistümern, auch im Bistum Hildesheim.
+ Norbert Trelle,
Bischof von Hildesheim“