Aufbruch in die Zukunft
Verantwortliche ziehen positive Bilanz des Ökumenischen Kongresses Kirche2
Hannover (bph/Kirche2) 1.382 Teilnehmer, 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden und ganz viele neue Impulse – der dreitägige Ökumenische Kongress „Kirchehochzwei“ war nach Ansicht der Veranstalter ein großer Erfolg, wie sich bei der Abschlusspressekonferenz am heutigen Samstag, 16. Februar, im Convention Center auf dem Messegelände Hannover zeigte. Veranstaltet wurde der Kongress vom Bistum Hildesheim und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.
Den Fragen der Journalisten stellten sich die beiden Hauptverantwortlichen Philipp Elhaus, Leiter der Abteilung Missionarische Dienste im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, und Dr. Christian Hennecke, Regens des Hildesheimer Priesterseminars und Leiter des Fachbereichs Missionarische Seelsorge im Bistum Hildesheim. Aus der Vorbereitungsgrupps saßen Dirk Stelter, Ökumenebeauftragter im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas, Leiterin der Diözesanstelle Ökumene im Bistum Hildesheim, Sandra Bils, Pastorin in der evangelisch-lutherischen St. Nicolai-Gemeinde Gifhorn und Matthias Kaune vom Referat für Gemeindeberatung und kirchliche Organisationsentwicklung im Bistum Hildesheim mit auf dem Podium, neben Martin Römer, Referent für missionarische Dienste im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.
Welche Impulse hat der Kongress gebracht? „Ganz außer Atem voller Begeisterung“ zeigte sich Pastorin Sandra Bils und erinnerte an die zweijährige, vertrauensvolle Vorbereitung mit den katholischen Kolleginnen und Kollegen. Hier in Hannover habe man nun die Früchte ernten können. Tatsächlich sei „nicht gegeneinander, sondern miteinander und füreinander“ gearbeitet worden, ergänzte Stoltmann-Lukas und freute sich über eine „Annäherung der Konfessionen ohne Profilverlust“. Auch ihr evangelisches Gegenüber Dirk Stelter sieht die christlichen Kirchen „mit einem gemeinsamen Auftrag im gleichen Boot“ Faszinierend sei es gewesen, so viele Geschichten unterschiedlicher Menschen zu hören, die sich nach einer Kirche sehnen, die nahe bei den Menschen ist.
Tatsächlich stand auch nach Kaunes Eindruck eher das „gemeinsame Suchen“ der Menschen im Mittelpunkt des Kongresses als die Frage, woher der einzelne kommt. Gelohnt hat sich dieses Christentreffen nach seiner Ansicht auch deshalb, weil es eine „Ermutigung zur Vielheit und Buntheit“ war, die es in den Kirchen auszuhalten und zu schätzen gelte. Martin Römer forderte, die Einstellung der Christen gegenüber den abwesenden Menschen zu überprüfen. „Wir müssen hinhören auf diese Menschen und den Geist suchen, der uns verbindet“.
Hennecke und Elhaus als Hauptverantwortliche des Kongresses wiesen die Vermutung zurück, letztlich hätten nur die Probleme der Kirchen zu diesem Christentreffen geführt. Anlass sei vielmehr gewesen, dass man schon vor Jahren den Reichtum an Ideen und Initiativen in den Kirchen gesehen habe und dies nun öffentlich zeigen wollte. „Dieser Reichtum hat mich überrascht“ bekannte Elhaus und freute sich über die gute Zusammenarbeit der haupt- und ehrenamtlichen Kirchenmitarbeiter. „Letztlich verbindet uns alle die Taufe“, so der Protestant. Auch der Hildesheimer Regens Hennecke glaubt, das Miteinander sei gewachsen. „Der Geist Gottes bricht auf in der Verbundenheit“, spürt der Priester und freut sich über das „Miteinander der unterschiedlichen Berufungen“.
Der Ökumenische Kongress „Kirche2“ führte 1.382 Teilnehmer nach Hannover, beide Konfessionen waren ungefähr in gleicher Stärke vertreten. Die Teilnehmer konnten fünf Plenumsveranstaltungen, 23 Foren und 69 Workshops besuchen. Außerdem boten 43 Marktstände einen Einblick in die reiche Welt christlichen Lebens. Über 50 ehrenamtliche Mitarbeiter leisteten an den drei Kongresstagen geschätzte 2000 freiwillige Arbeitsstunden. Gut vertreten war der Kongress auch im Internet und den Sozialen Medien. Etwa 200 Besucher verfolgten die Livestreams der großen Podiumsveranstaltungen im Internet. Die Facebook-Seite des Kongresses erreichte etwa 100.000 Menschen, rund 300 beteiligten sich aktiv mit Beiträgen. Über Twitter folgten 100 Menschen dem Geschehen.
Nach Angaben der Veranstalter hat der Kongress rund 233.000 Euro gekostet. Jeweils ein Drittel wurde von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers sowie dem Bistum Hildesheim, verschiedenen Einrichtungen der Kirchen und durch die Teilnehmer selbst getragen. Im Herbst soll ein Buch zum Kongress erscheinen, zuvor aber bereits verschiedene Mitschnitte im Internetkanal „Youtube“ eingestellt werden. Geplant sind zudem ein Kurs für jene, die ihre Erfahrungen vertiefen möchten und ein wissenschaftlicher Kongress im kommenden Jahr.
Der Kongress „Kirche2“ im Internet:
www.kirchehochzwei.de